Die erstmals erzählte Geschichte der Gänsefeder als bedeutendes und symbolträchtiges Schreibwerkzeug.Vom Mittelalter bis zur Einführung der Stahlfeder im 19. Jahrhundert war die Gänsefeder das meistgebrauchte Schreibwerkzeug in Europa. Doch um als Schreibfeder genutzt werden zu können, musste der Gänsekiel mit großem Können zugespitzt und bearbeitet werden. Das Wissen um die Techniken der Fertigung und des Gebrauchs sind größtenteils verschollen.Martina Wernli hat intensiv geforscht und versammelt nun Quellen aus unterschiedlichen Sprachen. Sie zeigt, wie die Gänsefeder die europäische…mehr
Die erstmals erzählte Geschichte der Gänsefeder als bedeutendes und symbolträchtiges Schreibwerkzeug.Vom Mittelalter bis zur Einführung der Stahlfeder im 19. Jahrhundert war die Gänsefeder das meistgebrauchte Schreibwerkzeug in Europa. Doch um als Schreibfeder genutzt werden zu können, musste der Gänsekiel mit großem Können zugespitzt und bearbeitet werden. Das Wissen um die Techniken der Fertigung und des Gebrauchs sind größtenteils verschollen.Martina Wernli hat intensiv geforscht und versammelt nun Quellen aus unterschiedlichen Sprachen. Sie zeigt, wie die Gänsefeder die europäische Schriftkultur über Jahrhunderte geprägt hat und wie dem Schreibwerkzeug von Anfang an zudem eine übertragene Bedeutung zukam, denn die Feder steht auch für Schreibprozesse und literarisches Schreiben selbst. Die komparatistisch ausgerichtete Analyse verdeutlicht, wie sich in der Feder bildliches Sprechen und materielle Grundlage gegenseitig bedingen. Eine spannende Ding-, Medien-, Technik-, Kultur-und Literaturgeschichte.
Martina Wernli, geb. 1976, ist seit 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Frankfurt a. M., wo sie sich 2020 habilitierte. Zurzeit vertritt sie eine Professur (W2) an der Universität Mainz. Sie studierte in Zürich und Berlin Germanistik sowie Philosophie, lehrte und forschte dann an den Universitäten Würzburg und Neuchâtel und publizierte bisher etwa zu Herta Müller, Georg Büchner, Anna Seghers oder Annette von Droste-Hülshoff sowie zur Gender-Thematik oder zum Verhältnis von Literatur und materieller Kultur. Veröffentlichungen u. a.: Der falsche Dreikant. Nachgemachte Schlüssel in der Psychiatrie um 1900 (2019); Das Verhältnis von ¿res¿ und ¿verbä. Zu den Narrativen der Dinge (Mithg., 2018); Sammeln. Eine (un-)zeitgemäße Passion (Hg., 2017); Schreiben am Rand. Die ¿Bernische kantonale Irrenanstalt Waldaü und ihre Narrative (1895-1936) (2014).
Rezensionen
»Die Erforschung der europäischen Schrift- und Schreibgeschichte ist durch diesen Band um einen bedeutenden Beitrag reicher« (Joana van de Löcht, Arbitrium, Ausgabe 40 (2022), Nr.1) »Wernlis Buch wird mit einigem Recht ein Referenzwerk werden für jeden, der sich über die Kulturgeschichte der Schreibfeder informieren möchte.« (Sebastian Böhmer, Monatshefte, 11/2022) »Ein materialreiches Buch, das aufmerksam gelesen werden will.« (E.-Michael Stiegler, DEWEZET, 29.10.2022) »(eine) materialreiche, theoretisch reflektierte und gut lesbare komparatistische Arbeit« (Alexander Nebrig, Germanistik, Bd. 63, (2022))
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