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Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Gesundheitswissenschaften, Note: 1,65, Fachhochschule Bielefeld (Pflege und Gesundheit), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung: Wo immer Menschen wirken, unterlaufen ihnen dabei auch Fehler. Diese Unvermeidlichkeit gilt auch in der Arbeitswelt und wird durch die verbreitete tröstliche Weisheit Nur wer nicht arbeitet, begeht keine Fehler illustriert. Obwohl das Irren also menschlich ist, sollte man allerdings Fehler nicht einfach so akzeptieren, denn in der Regel bleiben sie nicht ohne Folgen. In der Arbeitswelt des Krankenhauses, bei…mehr

Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Gesundheitswissenschaften, Note: 1,65, Fachhochschule Bielefeld (Pflege und Gesundheit), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Wo immer Menschen wirken, unterlaufen ihnen dabei auch Fehler. Diese Unvermeidlichkeit gilt auch in der Arbeitswelt und wird durch die verbreitete tröstliche Weisheit Nur wer nicht arbeitet, begeht keine Fehler illustriert.
Obwohl das Irren also menschlich ist, sollte man allerdings Fehler nicht einfach so akzeptieren, denn in der Regel bleiben sie nicht ohne Folgen. In der Arbeitswelt des Krankenhauses, bei der das Leben und die Gesundheit der Patienten ein Ziel der erbrachten Dienstleistungen ist, können diese Folgen zuweilen tragisch und unumkehrbar sein. Solche Fälle, wie z.B. die Geschehnisse in Berliner Kliniken im Frühsommer 2006, bei denen ein Patient 80 Stunden lang unbemerkt in einem defekten Fahrstuhl festsaß und zwei Patienten zu Tode kamen, erreichen allerdings nur selten eine größere Öffentlichkeit und stellen damit nur die Spitze eines Eisbergs dar.
Neben ethischen Aspekten sind hier aber auch juristische und ökonomische Auswirkungen relevant. So verzeichneten die Haftpflichtversicherer für das Jahr 1999 etwa 22.600 Meldungen vermuteter Behandlungsfehler in Krankenhäusern. Aufgrund der möglichen Auswirkungen ergibt sich also der Anspruch, dass Fehler zu vermeiden sind.
Damit steht dieser Anspruch in Konflikt zur menschlichen Natur: Menschen machen Fehler, aber eigentlich dürfen keine Fehler passieren. Eine mögliche und gern praktizierte Strategie zum Umgang mit diesem Konflikt liegt darin, aufgetretene Fehler einfach zu vertuschen oder zu verleugnen. Allerdings besteht dann die Gefahr, dass sich ein aufgetretener Fehler so oder ähnlich wiederholt. Langfristig gesehen ist es dagegen sinnvoller, gezielte Anstrengungen zu unternehmen, um möglichst viele vermeidbare Fehler zu vermeiden.
Eine Möglichkeit dazu liegt darin, ein Fehlermanagement zubetreiben. Ziel ist es dabei, aufgetretene Fehler systematisch zu erfassen, zu analysieren und Maßnahmen zu ergreifen, die ein erneutes Auftreten dieses Fehlers zumindest weniger wahrscheinlich machen. Das bedeutet, aus Fehlern Konsequenzen zu ziehen.
Wie diese Konsequenzen dann aussehen ist auch abhängig von der vorherrschenden Fehlerkultur, d.h. davon, wie in einer Organisation mit Fehlern, deren Erfassung, Analyse, Behebung und Vermeidung umgegangen wird. Hierbei lassen sich eine positive Fehlerkultur und eine Kultur der Schuldzuweisungen unterscheiden. In einer positiven Fehlerkultur wird ein Fehler hauptsächlich als Indikator für Verbesserungsmöglichkeiten und Verbesserungsnotwendigkeiten gesehen und dient als Ausgangspunkt für die Optimierung von betrieblichen Prozessen und Sicherungssystemen. Eine Kultur der Schuldzuweisungen zeichnet sich dagegen dadurch aus, dass für einen aufgetretenen Fehler ein Schuldiger gesucht, gefunden und dann bestraft wird. Dieses Vorgehen führt allerdings eher zum Vertuschen von Fehlern.
So spricht auch der Philosoph Karl Popper von der Unmenschlichkeit der Unfehlbarkeit und kritisiert, dass insbesondere auch in der Medizin eine Berufsethik vorherrsche, die zum Vertuschen der Fehler führe. Als Grundlage für eine neue Berufsethik schlägt er zwölf Sätze vor, in deren Mittelpunkt ein neues Grundgesetz steht, nachdem wir, um zu lernen, Fehler möglichst zu vermeiden, gerade von unseren Fehlern lernen müssen (Satz 6, S. 115) und daher dauernd nach unseren Fehlern Ausschau halten (Satz 7, S. 115) müssen.
Wenn man also diese Strategie der Fehlervermeidung verfolgt, ist man darauf angewiesen, viele aufgetretene Fehler zu erfassen, um in der Folge möglichst viele schon einmal aufgetretene Fehler vermeiden zu können. Dabei ergibt sich das Problem, dass es Menschen oft schwer fällt, einen begangenen Fehler zuzugeben. Sei es aufgrund des ...