Die Medizin macht Fehler, und diese können den Patientinnen und Patienten schaden. Deshalb hat die Medizin den Fehlern den Kampf angesagt. Damit erfolgreich ist sie aber nur, wenn sie weiss, wie es zu Fehlern kommt. Geht sie von falschen Vorstellungen darüber aus, wie Fehler entstehen, sind ihre Bemühungen umsonst. An diesem Punkt setzt das Buch ein. Es beantwortet 2 Fragen: Was wissen wir darüber, wie Fehler in der Medizin entstehen - und was müssen wir tun, damit die Medizin möglichst fehlerfrei wird? In einem ersten Teil erläutert der Autor, warum in der Medizin Fehler gemacht werden. Er orientiert sich dabei an den Anforderungen, die an jene Menschen gestellt werden, die in der Medizin tätig sind. Dabei wird klar, dass diese Anforderungen sehr hoch sind; klar wird aber auch, dass wir dieser Anforderungen gerne unterschätzen - vieles, was die Medizin tut, scheint sehr einfach zu sein, ist in Tat und Wahrheit aber höchst anspruchsvoll und damit auch fehleranfällig. In einem zweiten Teil zeigt der Autor, wie die Medizin bei der Fehlerbekämpfung vorgehen muss. Auf Grund der Erfahrungen der letzten paar Jahre wissen wir, dass man Fehler in der Medizin bekämpfen kann. Man muss aber mit der nötigen Sorgfalt und der erforderlichen Geduld an diese Aufgabe herangehen - und vor allem muss die Fehlerbekämpfung auch mit der richtigen Einstellung erfolgen. Sie verlangt in erste Linie, dass man an die Menschen in der Medizin Anforderungen stellt, die sie bewältigen können - der Autor spricht sich denn auch für eine einfache Medizin aus, die auf die Fähigkeiten und Grenzen der Menschen in der Medizin Rücksicht nimmt. Nach der Lektüre des Buches weiss man, wie es in der Medizin zu Fehlern kommt, und man weiss auch, warum sich in der Medizin zuweilen Fehler ereignen.