Unter einer zarten Schicht Sentimentalität verbirgt Eduard von Keyserling subtile Geschichten von zerplatzenden Träumen. Zwischen 1905 und 1916 veröffentlichte er diese Erzählungen und Reflexionen in diversen Zeitungen. Dort waren sie seither vergraben - nun ist dieser kleine Schatz gehoben und ans Lícht gebracht worden.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Dieser neue Band mit Kurzprosa und kulturtheoretische Texten Eduard von Keyserlings bedeutet aus Sicht von Rezensentin Sybille Saxer zwar einen Feiertag für die Liebhaberinnen und Liebhaber seiner "stilistisch eleganten Prosa", die ihrer Beschreibung zufolge "gleichzeitig vornehm-zurückhaltend und doch von überbordender Sinnlichkeit" ist. Auch sei der Band sorgfältig ediert und auch sonst sehr verdienstvoll, da er einen weiteren Schritt zur Wiederentdeckung dieses Autors darstelle. Unzufrieden ist die Rezensentin aber mit dem Titel, den sie zu stark an den Roman "Schlossgeschichten" angelehnt und damit verwirrend findet. Ausgesprochen schade findet sie auch, wie "wenig gehaltvoll" das Nachwort ausgefallen ist, weshalb die Edition ihr das "Desiderat" einer Keyserling-Gesamtedition umso schmerzlicher ins Bewusstsein bringt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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