"Schnee stob die Stufen herab, wie in Atemzügen, als schnaubte ein Drache in das Loch. Sie starrten auf die Treppe. Warteten, waren bereit; warteten bereit. Schielten nach dem zitternden Metall in der Faust des Anderen, glänzend die Schneide, matt der Lauf. Und sie ließen die Treppe nicht aus den Augen. Der letzte Donner verhallte; der allerletzte Donner war verhallt. Der Deutsche drehte den linken Fuß. Der Russe drehte den rechten Fuß. Der Deutsche atmete tief durch. Der Russe bog den Kopf in den Nacken, mit offenem Mund. Streckte die Beine aus. Und auch der Deutsche streckte die Beine lang. Der Russe kletterte auf allen vieren vom Bett. Zwang ein Gähnen hervor, räkelte sich. Der Deutsche, der reckte sich noch im Sitzen. Wie gleichgültig sahen sie sich um. Da waren ihre Hände wieder leer, die Waffen verschwunden. Da hoben sie die Köpfe."
In ihrer bildhaft-körperlichen Sprache entwickelt diese Fiktion eine beklemmende Wirklichkeit. Ansetzend im ersten Weltkrieg, ist sie bald schon nicht mehr zeitlich festzumachen, tastet sie sich in Gegenwart und Vergangenheit gleichermaßen vor, und so absurd die Szenerie auch scheinen mag, so real möglich ist das Geschehen doch, aller heutigen Propaganda von chirurgisch-präzisen Militärschlägen zum Trotz. Wenn der Krieg zum Alltag gehört, dann verkörpert er die feindliche Umwelt in höchster Potenz. Im Kampf gegen diese Umwelt entfaltet Berndl die Vision einer selten schönen Liebesgeschichte.
In ihrer bildhaft-körperlichen Sprache entwickelt diese Fiktion eine beklemmende Wirklichkeit. Ansetzend im ersten Weltkrieg, ist sie bald schon nicht mehr zeitlich festzumachen, tastet sie sich in Gegenwart und Vergangenheit gleichermaßen vor, und so absurd die Szenerie auch scheinen mag, so real möglich ist das Geschehen doch, aller heutigen Propaganda von chirurgisch-präzisen Militärschlägen zum Trotz. Wenn der Krieg zum Alltag gehört, dann verkörpert er die feindliche Umwelt in höchster Potenz. Im Kampf gegen diese Umwelt entfaltet Berndl die Vision einer selten schönen Liebesgeschichte.