Am Ende des Zweiten Weltkrieges fielen die amerikanischen Prognosen über die Zukunft der gerade besiegten Staaten düster aus: Mindestens dreißig Jahre müssten Deutschland und Japan unter alliierter Kontrolle bleiben, wollte man sie von einer erneuten Aufrüstung für den Kampf um die Weltmacht abhalten. Stattdessen wurden die ehemaligen Kriegsgegner in einer neuen Mächtekonstellation bald zu Verbündeten der USA. Was aber wurde aus den virulenten Feindbildern der Kriegszeit? Die vorliegende Studie verfolgt die Darstellung Deutschlands und Japans in amerikanischen Zeitschriften durch das letzte Kriegsjahr und die unmittelbare Nachkriegszeit. Sie zeigt den Wandel dieser Feindbilder auf und setzt ihn in Beziehung zu militärischen Entwicklungen, propagandapolitischen Vorgaben, Arbeitsbedingungen von Kriegskorrespondenten und redaktionellen Entscheidungen bei einzelnen Zeitschriften. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Spannungen zwischen den zum Teil bewußt geschürten Stimmungen der Kriegszeit und ersten Versuchen, diese wieder zu dämpfen und in neue Richtungen zu lenken.