Bis heute bleibt der Nahostkonflikt ungelöst. In den großen israelisch-arabischen Kriegen konnte sich Israel als militärische Supermacht in der Region behaupten. Die arabischen Staaten haben sich nach jahrelanger Feindschaft mit der Existenz Israels abgefunden. Auch wenn die zwischenstaatlichen Auseinandersetzungen beendet sind, ist die Konfliktsubstanz noch lange nicht abgetragen. Im Mittelpunkt des Nahostkonflikts steht nun vielmehr der israelisch-palästinensische Konflikt, bei dem es hauptsächlich um den Anspruch der Palästinenser auf nationale Selbstbestimmung und einen eigenen, unabhängigen und souveränen Staat auf dem arabisch-palästinensischen Gebiet geht. 1967 wurde Israel erobert, wird seitdem besetzt gehalten und wurde mit einem Netz von Siedlungen und Verbindungsstraßen überspannt.
Alle Versuche zur Lösung des Konflikts schlugen fehl. Die Friedensbemühungen westlicher Diplomaten verliefen stets im Sande, so dass einige Experten sogar von einer Friedensphobie sprechen. Die Initiative des amerikanischen Präsidenten George W. Bush im Jahr 2002 sollte den Friedensprozess neu beleben. Das Nahost-Quartett verkündete 2003 die Roadmap, ein Friedensfahrplan mit drei Phasen, welcher den Nahostkonflikt binnen zwei Jahren beenden sollte. Im August 2003 kam es in Jerusalem zu einem der blutigsten Selbstmordattentate in der Geschichte Israels. Daraufhin fror Israel die diplomatischen Beziehungen zur Palästinensischen Autonomiebehörde ein. Damit scheiterte der Fahrplan bereits in der ersten Phase, die ein Ende des Terrors und der Gewalt vorsah.
Das wirft die Frage auf, warum der Friedensfahrplan scheiterte. War die Roadmap unrealistisch konzipiert und die Zeitangaben illusorisch? Bei näherer Betrachtung sind diese Erklärungen unzureichend. Es gibt beinahe eine unendliche Fülle an Ideen, Konzepten und Strategiepapieren, wie der Frieden in der Region wiederhergestellt werden sollte und keines davon führte bisher zum Erfolg. In diesem Buch wird diskutiert, ob eingefahrene Feindbilder und Identitätskonstruktionen Auslöser der Gewalt sind und diese eine friedliche Lösung des Konflikts verhindern.
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Alle Versuche zur Lösung des Konflikts schlugen fehl. Die Friedensbemühungen westlicher Diplomaten verliefen stets im Sande, so dass einige Experten sogar von einer Friedensphobie sprechen. Die Initiative des amerikanischen Präsidenten George W. Bush im Jahr 2002 sollte den Friedensprozess neu beleben. Das Nahost-Quartett verkündete 2003 die Roadmap, ein Friedensfahrplan mit drei Phasen, welcher den Nahostkonflikt binnen zwei Jahren beenden sollte. Im August 2003 kam es in Jerusalem zu einem der blutigsten Selbstmordattentate in der Geschichte Israels. Daraufhin fror Israel die diplomatischen Beziehungen zur Palästinensischen Autonomiebehörde ein. Damit scheiterte der Fahrplan bereits in der ersten Phase, die ein Ende des Terrors und der Gewalt vorsah.
Das wirft die Frage auf, warum der Friedensfahrplan scheiterte. War die Roadmap unrealistisch konzipiert und die Zeitangaben illusorisch? Bei näherer Betrachtung sind diese Erklärungen unzureichend. Es gibt beinahe eine unendliche Fülle an Ideen, Konzepten und Strategiepapieren, wie der Frieden in der Region wiederhergestellt werden sollte und keines davon führte bisher zum Erfolg. In diesem Buch wird diskutiert, ob eingefahrene Feindbilder und Identitätskonstruktionen Auslöser der Gewalt sind und diese eine friedliche Lösung des Konflikts verhindern.
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