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Das Zurückbleiben der islamischen Welt, die Integrationsdefizite der Muslime in Deutschland und Europa sowie die Unterdrückung der muslimischen Frauen sind eine Folge der kulturellen Prägung durch den Islam. Das zeigt Thilo Sarrazin in seinem neuen Bestseller.Auch Deutschland muss sich diesen Tatsachen stellen, wächst doch der Anteil der Muslime in Deutschland und Europa durch Einwanderung und anhaltend hohe Geburtenraten immer weiter an. Bei einer Fortsetzung dieses Trends sind die Muslime hier auf dem Weg zur Mehrheit. Unsere Kultur und Gesellschaft lassen sich nur schützen, indem die…mehr

Produktbeschreibung
Das Zurückbleiben der islamischen Welt, die Integrationsdefizite der Muslime in Deutschland und Europa sowie die Unterdrückung der muslimischen Frauen sind eine Folge der kulturellen Prägung durch den Islam. Das zeigt Thilo Sarrazin in seinem neuen Bestseller.Auch Deutschland muss sich diesen Tatsachen stellen, wächst doch der Anteil der Muslime in Deutschland und Europa durch Einwanderung und anhaltend hohe Geburtenraten immer weiter an. Bei einer Fortsetzung dieses Trends sind die Muslime hier auf dem Weg zur Mehrheit. Unsere Kultur und Gesellschaft lassen sich nur schützen, indem die weitere Einwanderung von Muslimen gestoppt und die Integration der bei uns lebenden Muslime mit robusten Mitteln vorangetrieben wird. Denn alle Tendenzen, den Islam zu reformieren, sind bisher weitgehend gescheitert. So gibt es in keinem Land, in dem Muslime in der Mehrheit sind, Religionsfreiheit und eine funktionierende Demokratie. Stattdessen leidet die islamische Welt als Ganzes unter einem explosionsartigen Bevölkerungswachstum, und ihre Fanatisierung nimmt ständig zu.Thilo Sarrazin spannt einen Bogen von den Aussagen des Korans zur mentalen Prägung der Muslime, von da weiter zu Eigenarten und Problemen muslimischer Staaten und Gesellschaften und schließlich zu den Einstellungen und Verhaltensweisen von Muslimen in den Einwanderungsgesellschaften des Westens.
Empfehlung der bücher.de Redaktion

Feindliche Übernahme, Thilo Sarrazin

Schon vor Erscheinen seines neuen Buches mit dem Titel Feindliche Übernahme sorgt Thilo Sarrazin für reichlich Wirbel. Denn der 73-jährige umstrittene Buchautor, Ex-Politiker und ehemaliger Bundesbank-Vorstand hat bereits vier Bücher bei der Deutschen Verlags-Anstalt, die zur Verlagsgruppe Random House gehört, veröffentlicht. Über die fünfte Veröffentlichung Feindliche Übernahme kam es zum Zerwürfnis zwischen Autor und Verlag. Obwohl Thilo Sarrazin bereits mit dem Finanzbuch Verlag einen neuen Verlag zur Veröffentlichung seines neuen 450-Seiten starken Buches zum Wunschtermin August 2018 gefunden hat, verklagt Sarrazin nun seinen früheren Verleger vor dem Münchner Landgericht.
Im August 2010 erschien der umstrittene Bestseller „Deutschland schafft sich ab“, dessen Thesen zur Einwanderung für hitzige Debatten über den Islam und die Vererbung von Intelligenz auslösten. Weitere kritische Bücher über den Euro und das „Wunschdenken“ in der Politik folgten. Die Bücher von Thilo Sarrazin wurden zwar millionenfach verkauft, aber Sarrazin schuf sich damit nicht nur Freunde, sondern auch vielzählige Feinde.

Deutschland droht die feindliche Übernahme

In seinem neuen Buch Feindliche Übernahme widmet sich der Diplom Volkswirt und frühere Finanzsenator Thilo Sarrazin der Frage, inwieweit der Islam in Deutschland den Fortschritt behindert und die Deutsche Gesellschaft bedroht. Nach eigenen Angaben hat Thilo Sarrazin den Koran in deutscher Übersetzung vollständig gelesen und behauptet, dass sich der Entwicklungsrückstand und die ungelösten Probleme der islamistischen Länder zum großen Teil aus der Prägung von Kultur und Gesellschaft ergeben.
Auf jeden Fall ist damit zu rechnen, dass Thilo Sarrazin in den nächsten Monaten mit seinen Thesen über den Islam und seine Bedrohung für Deutschland aus seinem neuen Buch Feindliche Übernahme für rege Diskussionen in Radio, Fernsehen und Presse sorgen wird.
Autorenporträt
Thilo Sarrazin gilt als einer der profiliertesten politischen Köpfe der Bundesrepublik. Mit Deutschland schafft sich ab (2010) schrieb er einen Millionen-Bestseller, der eine große gesellschaftliche Debatte auslöste. Ebenso erreichten alle seine folgenden Bücher Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Als Fachökonom und Politiker war er verantwortlich für Konzeption und Durchführung der deutschen Währungsunion, beaufsichtigte die Treuhand und saß im Vorstand der Deutschen Bahn Netz AG. Von 2002 bis 2009 war er Finanzsenator in Berlin, anschließend eineinhalb Jahre Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.09.2018

Der Jargon der Unvoreingenommenheit
Thilo Sarrazin erteilt sich und seinen Lesern die Lizenz, das Wissen über den Islam zu ignorieren: Traut einfach euren Ängsten!

Der Autor Thilo Sarrazin legt Wert auf die Feststellung, eher zufällig an das Thema seines neuen Buchs geraten zu sein: Es habe sich einfach "ergeben", schreibt er gleich im ersten Satz, dass er in den letzten zehn Jahren immer mehr Artikel und Bücher über den Islam gelesen habe. Selbst als er sich nach Erscheinen von "Deutschland schafft sich ab" in der "unvermuteten Rolle eines Islamkritikers" wiederfand, habe er sich damit nicht recht wohl gefühlt. Die Betonung des Ungeplanten mag dem Selbstschutz dienen, um nicht als jemand dazustehen, den irgendeine Fixierung oder Obsession zu seinen Thesen treibt. Aber bald merkt man, dass eine andere Funktion noch wichtiger ist: Der Verfasser präsentiert sich hier als Stellvertreter einer unbelasteten Allgemeinheit, als Repräsentant all jener, die genauso wenig wie er selbst mit dieser Religion zu tun haben und die sich nun aber einfach durch die Vermehrung beunruhigender Nachrichten dazu gezwungen sehen, sich mit ihr zu beschäftigen.

Dabei gebe es nun, wie es an entscheidender Stelle heißt, ein Problem: "Der Durchschnittseuropäer kann sich über das ,Wesen' des Islam naturgemäß kein Bild machen." Die Frage ist: Warum "naturgemäß"? Immerhin gibt es eine Fülle an wissenschaftlichen, literarischen und journalistischen Texten über den Islam, die es jedem erlauben sollte, sich auf allen denkbaren Ebenen über diese Religion zu informieren, von der Entstehung ihrer Traditionen über ihre Kulturgeschichte bis hin zu ihren heutigen politischen Einflüssen und Verwicklungen. Doch der Sinn des Satzes - und des ganzen Buchs - beruht darauf, jenen "Durchschnittseuropäern", als die Sarrazin seine Leser und sich selbst bezeichnet, ein Einverständnis zu unterstellen: dass den Experten nämlich nicht zu trauen sei, dass sie durch die Bank zu den "Beschwichtigern und Verharmlosern" gehörten, die einer Erkenntnis des wirklichen Wesens der Religion im Wege stehen. Ohne diese Voraussetzung wäre es nicht zu verstehen, dass der erklärte Nicht-Fachmann Sarrazin den vielen existierenden Büchern zum Thema noch ein weiteres hinzufügt.

So aber wird die Ahnungslosigkeit zur eigentlichen Qualifikation und Methode dieses Buchs, die über alle Kapitel hinweg in immer neuen Wendungen explizit herausgestellt wird. Ihr Codewort ist "Unvoreingenommenheit". Da macht sich einer für alle anderen Unbelasteten die Mühe, den Koran "von der ersten bis zur letzten Zeile" selber zu lesen und dabei einzig und allein seinem "unmittelbaren Textverständnis" zu folgen, also ohne all die bloß als Verdrehungen erscheinenden Erläuterungen der Experten: "So möchte ich der vorurteilsfreien Sicht eines verständigen Betrachters sine ira et studio möglichst nahekommen." Immer wieder gesteht Sarrazin zu, dass es auch andere Interpretationen als seine gibt, um dann aber gleich anzuschließen, "für den unvoreingenommenen Leser" könne "kein Zweifel bestehen", dass seine Deutung die richtige ist. Wer also zum Beispiel im Koran Barmherzigkeit und Menschenliebe findet, müsse ihn wohl "ziemlich verbiegen und ihn vor allem durch die historisch-kritische Brille betrachten". Er, der Autor, konzentriere sich aber nur auf "unmittelbar beobachtbare Sachverhalte", und zwar "ohne innere Vorbehalte und ohne vorgefasste Meinung".

Wie sich zeigt, ist damit nicht etwa gemeint, dass sich der Autor nur auf Primärquellen bezöge. Er spart in seinem Buch nicht mit bisweilen seitenlangen Zitaten von Kommentaren und Interpretationen anderer, die er, von Jacob Burckhardt bis Mathias Döpfner, einstreut, wann immer sie zu seinen eigenen Ansichten passen. "Unvoreingenommenheit" ist vielmehr die Lizenz dafür, all die Arbeit der Differenzierung, Historisierung und Kontextualisierung nicht zur Kenntnis nehmen zu müssen, die über die Jahrhunderte hinweg bei der Beschäftigung mit dem Islam geleistet worden ist.

Diese Lizenz erteilt der Autor nicht nur sich selbst, sondern - das ist der womöglich verkaufsfördernde Clou - auch allen "Durchschnittseuropäern", also allen potentiellen Lesern: Traut euren unmittelbaren Intuitionen und Ängsten, ist die Botschaft dieses Buchs, lasst sie euch durch kein historisch-kritisches Wissen relativieren. Alles, was ihr unmittelbar fühlt, stimmt, der Islam als solcher ist genauso aggressiv, kulturlos und frauenfeindlich, wie ihr immer schon dachtet, eure Befürchtung, er überwältige eure Gesellschaft, ist berechtigt, und deshalb ist die Forderung am Ende, "die Einwanderung von Muslimen grundsätzlich" zu unterbinden, nicht monströs, sondern folgerichtig. Wer eben noch des Ressentiments verdächtig war, kann sich jetzt als Hüter der reinen Rationalität vorkommen. Deshalb dürften die fehlenden Kenntnisse auf vielen Feldern, die dem Buch schon von Experten nachgewiesen wurden, seinem Verkaufserfolg kaum schaden.

Es ist jedoch nicht nur die Voreingenommenheit der Expertise, die diese Art Rationalität abzuschütteln versucht. Sarrazin gibt zwar vor, das Desinteresse von Muslimen an westlicher Kultur zu beklagen (Frauen im Hidschab und ihre Männer sehe man "mit Kinderwagen auf den Straßen" oder im KaDeWe, "kaum jedoch in Buchhandlungen, in Museen, in der Oper, in Konzerten oder bei der Besichtigung von Schlössern und Kirchen"). Doch seine eigene Argumentation ist ihrerseits bemerkenswert frei von allen kulturellen Herangehensweisen, die in irgendeiner Weise mit Ungewissheit, Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit zu tun haben. Sowenig er die kulturellen Leistungen des Islams in ihrer Eigenart beachtet, so wenig würdigt er auch, was Europas Kultur an Subtilität, Dialektik und Vielfalt scheinbar gegensätzlicher philosophischer Schulen hervorgebracht hat. Und was auf dem Spiel steht, wenn man hinter das Niveau zurückfällt, das das europäische Rechtsdenken zur Überwindung des permanenten Bürgerkriegs erreicht hat.

Das Toleranzgebot aus Lessings Ringparabel wischt er einfach mit einem Zitat über die Unterschiedlichkeit von Bibel und Koran zur Seite. Respekt vor Religionen wird seiner Ansicht nach ohnehin überbewertet: "Wissenschaftlich gesehen ist jede Religion nichts als ein Aberglaube, der von vielen geteilt wird." Akzeptabel sind für ihn nur Religionen wie das Christentum, die seiner Ansicht nach abstrakt und gleichgültig geworden sind. Als rational geht dagegen nur durch, was messbar ist, also zum Beispiel Bevölkerungszahlen, Intelligenzquotienten und deren Korrelation. Mit diesem vermeintlich Eindeutigkeit herstellenden Maßstab bekommen dann unschuldig durch Statistiken untermauerte Sätze wie dieser etwas Drohendes: "Generell lässt sich beobachten, dass der Zusammenhang zwischen Religiosität und kognitiver Kompetenz tendenziell negativ ist."

Selbstverständlich verstößt es nicht gegen die Religionsfreiheit, Religionen unsinnig und nutzlos zu finden. Eine solche Ansicht zum Maßstab des Staats machen zu wollen, würde allerdings dem fundamentalistischen Versuch ähneln, die eigene Konfession zum allgemeinen Gesetz zu machen. Sarrazin tut das nicht ausdrücklich. Aber die Folgerungen, die er im Namen rationaler Unvoreingenommenheit zieht, laufen auf eine Aufweichung von Asylrecht, Religionsfreiheit und Pluralismus zugunsten einer an kognitiver und sozioökonomischer Optimierung ausgerichteten Technokratie hinaus. Unter der Hand droht so die vermeintlich eindeutige Rede vom Westen, den es zu verteidigen gilt, einen ganz anderen Inhalt zu bekommen - so als gehe es um die Zukunft künstlicher Intelligenzen und nicht das Zusammenleben real existierender Menschen. Die Probleme und Widersprüche, die die gegenwärtige Globalisierung und auch verschiedene Erscheinungsformen des Islams aufwerfen, sind so groß, dass sie nur durch strikteste Differenzierung bewältigt werden können, und nicht durch deren Gegenteil.

MARK SIEMONS

Thilo Sarrazin: "Feindliche Übernahme. Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht". FBV, 496 Seiten, 24,99 Euro

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Das FAZ-Feuilleton bittet den Kriminologen Thomas Feltes zur Besprechung des neuen heißen Eisens von Thilo Sarrazin, der sich das Buch vor allem aus seiner fachlichen Perspektive ansieht. Das Urteil ist klar: Sarrazins Deutung der Kriminalstatistiken ist unwissenschaftlich. Feltes kann mit einigen Beispielen belegen, wie Sarrazin die Kriminalstatistiken merklich verzerrt - so beachte Sarrazin etwa nicht, dass Migranten von Polizisten häufiger kontrolliert werden, so dass ihre Chance "erfasst und sanktioniert zu werden" deutlich höher sei. Sarrazin verschweige auch, dass junge Männer ohne Migrationshintergrund in vergleichbarer sozialer Lage ebenfalls erhöhte Kriminalstatistiken aufwiesen. Und drittens gebe es bestimmte Straftaten, die ausschließlich mit dem Status des Ausländers verknüpft seien und bei Nicht-Migranten deshalb gar nicht auftauchten. Am Ende hat man nach der Lektüre von Feltes' Artikel zwar das Gefühl, dass Sarrazin erledigt ist, aber das Problem gleich mit: Auf die Hauptfrage des Buchs - was es mit dem Islam auf sich hat - geht Feltes gar nicht ein.

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