Form und Widerstand bilden die Essenz aller architektonischer Arbeit. Besonders offensichtlich lässt sich das Wechselspiel von Wirkung und Machart an Fassaden ablesen. Sie orchestrieren den Übergang zwischen Innen und Aussen, sie zeitigen die zugrundeliegende Haltung, wie sich Bauwerke zur Umgebung verhalten. In ihrer Artikulation von Technik und Ästhetik, Tragen und Lasten, Proportion und Zweckmässigkeit sowie Rhythmik und Materialität sind sie zugleich Spiegel wechselnder Produktionsverfahren und gesellschaftlicher Wertesysteme.Architekt Lando Rossmaier untersuchte mit Studierenden der Hochschule Luzern die Bandbreite architektonischer Konstruktions- und Ausdrucksmöglichkeiten von Schweizer Stadthausfassaden. Mit der vorliegenden Anthologie stellt er eine Auswahl von rund 80 Bauten des 20. Jahrhunderts zur Verfügung, die in ihrer Tektonik feinfühlig gearbeitet wurden und dem urbanen Lebensgefühl seit Jahrzehnten Hintergrund sind. Handbuchartig wird jeweils die Wirkung mittels eines fotografischen Porträts und die konstruktive Machart anhand einer detaillierten tektonischen Isometrie veranschaulicht. Ergänzend kommen zehn Projekte von zeitgenössischen Schweizer Architekturschaffenden mit Essays zu ihrem tektonischen Verständnis hinzu.