Mehr oder weniger zufällig bin ich in unserer Bücherei auf diesen schmalen Gedichtband gestoßen. Ich muss gestehen, dass mir Mascha Kaléko bis dato kein Begriff war, aber kaum hatte ich das Büchlein zu Hause, begegnete mir der Name der jüdischen Dichterin allenthalben: Denn am 21. Januar jährte sich
ihr Todestag zum 50. Mal, und so häuften sich in Feuilletons und Kultursendungen Beiträge über…mehrMehr oder weniger zufällig bin ich in unserer Bücherei auf diesen schmalen Gedichtband gestoßen. Ich muss gestehen, dass mir Mascha Kaléko bis dato kein Begriff war, aber kaum hatte ich das Büchlein zu Hause, begegnete mir der Name der jüdischen Dichterin allenthalben: Denn am 21. Januar jährte sich ihr Todestag zum 50. Mal, und so häuften sich in Feuilletons und Kultursendungen Beiträge über Kalékos Leben und Werk.
Mich haben die Verse zum Schmunzeln und zum Nachdenken gebracht, sie kommen oft leicht daher und haben dennoch Tiefgang. Vieles ist witzig, selbst Gesellschaftskritik wird in Humor verpackt, etwa das folgende - leider wieder sehr aktuelle - Gedicht:
Alpenblüten
Das Edelweiß hat jeder gern
Ich find es ziemlich fade
Es blüht am Hut des Alpenherrn
Im Land der Schokolade
Auch da wo man den Plattler tanzt
Gedeiht die Blum aus Filz gestanzt
Nebst Rassenhaß und Loden
Und andern Jodelmoden
Großartig visuell ergänzt hat Eva Schöffmann-Davidov die Gedichte. Auf je einer Doppelseite stehen sich Poem und passende sattgrüne Zeichnung gegenüber und es macht sehr viel Freude, in den Illustrationen feine Details zu entdecken, die so manches Mal den Worten eine weitere Perspektive hinzufügen.
Kalékos Lyrik ist sehr eingängig und in gewisser Weise auch bodenständig, sie thematisieren oft das Leben einfacher Menschen. Dadurch eignet sie sich gut als Einstieg in Dichtung und als kleine poetische Häppchen zwischendurch.