Christine Ott untersucht die Moderne als eine Epoche, in der Gastro-Kultur und geistige Speise eine folgenreiche Diskursallianz eingehen. Mit Blick auf zentrale Autoren der Moderne (Rousseau, Flaubert, Proust, Huysmans, Hegel, Nietzsche) zeigt sie, weshalb das Essen in der Moderne zum zentralen Medium der Kultur- und Literaturreflexion avanciert. Die Idee des erkennenden Verzehrens transportiert die philosophische Ideologie des bürgerlichen Zeitalters: eine »Metaphysik der Einverleibung«.Und sie begreift Lesen und Schreiben als Körperfunktionen: durch ihr Suchtpotenzial lebensbedrohlich, idealerweise jedoch lebenserhaltend.
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