Felix Hausdorff ist eine singuläre Erscheinung in der Geschichte der Wissenschaft. Als Mathematiker hat er die Entwicklung der modernen Mathematik des 20. Jahrhunderts wesentlich mitgeprägt. Er begründete die allgemeine Topologie als eigenständige mathematische Disziplin und bereicherte die Mengenlehre um eine Reihe grundlegender Konzepte und Resultate. Auf den von Hausdorff geschaffenen und später nach ihm benannten Maß- und Dimensionsbegriff gehen tiefgreifende Folgeentwicklungen in zahlreichen mathematischen Disziplinen zurück, die bis in die Physik hinein wirken. Diese Hausdorffschen Schöpfungen liegen auch der sogenannten Fraktaltheorie mit ihren faszinierenden Computergraphiken zugrunde. Die Vielseitigkeit von Hausdorffs Wirken zeigt auch die Tatsache, dass in der Mathematik nicht weniger als 13 Begriffe, Theoreme und Verfahren nach ihm benannt sind. Aber Hausdorff war nicht nur Mathematiker. Er war auch ein origineller philosophischer Denker, Literat und Essayist. Unter Pseudonym erschienen ein Aphorismenband, ein erkenntniskritisches Buch, ein Gedichtband, ein erfolgreiches Theaterstück und eine Reihe bemerkenswerter Essays in führenden literarischen Zeitschriften. Als Jude wurde er unter der nationalsozialistischen Diktatur zunehmend verfolgt und gedemütigt. Als die Deportation in ein Konzentrationslager unmittelbar bevorstand, nahm er sich gemeinsam mit seiner Frau und seiner Schwägerin das Leben.
"By means of this structure, the reader is guided safely through the many facets of Hausdorff's work, without losing sight of the scientific context and the circumstances of the time. In particular, the authors succeed well in presenting Hausdorff's mathematical ideas and their significance for the development of mathematics without overburdening the reader with a flood of definitions and technical terms." (Karl-Heinz Schlote, Mathematical Reviews, April, 2023)