Produktdetails
- Verlag: B & S Siebenhaar
- Seitenzahl: 208
- Abmessung: 205mm
- Gewicht: 350g
- ISBN-13: 9783934189508
- ISBN-10: 3934189504
- Artikelnr.: 09033114
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Im Zeitalter gebastelter Biographien und virtueller Realitäten erscheint der Hochstapler wie eine postmoderne Wunschfigur. Ganze Kongresse widmen sich ihm und erklären Überbau und Tiefendimension des Trugs. Sind das aber, mag man sich fragen, noch gestandene Vertreter ihres Fachs, die da seit einiger Zeit etwa unter den Pappmachétrümmern der New Economy hervorgezerrt werden? Ein Blick in die Geschichte legt nahe, daß die vorbehaltlose Bejahung der Überlebenskunst des Täuschens eine ganzheitliche, freie Entfaltung der Hochstaplerpersönlichkeit eher behindert (Stephan Porombka: "Felix Krulls Erben". Die Geschichte der Hochstapelei im 20. Jahrhundert, Verlag Bostelmann & Siebenhaar, Berlin 2001. 208 S., Abb., geb., 15,80
MICHAEL ADRIAN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Die Hochzeit des Hochstaplers waren die Jahre der Weimarer Republik, die dem Typus den passenden Hintergrund der "beschleunigten Reklamegesellschaft" boten, resümiert Michael Adrian das Buch von Stephan Porombka. Hier gab es jede Menge Schwindler, falsche Offiziere und Prinzen - und doch war damals der Hochstapler noch nicht so inflationär wie in unserer Gegenwart. Und da scheint der Autor nichts ausgelassen zu haben: von Börsen-Gurus bis zu "Borderline-Journalismus" und den gerngroßen gescheiterten Unternehmerexistenzen der New Economy. Die kommen also ebenso vor wie "der erste Star der Branche", Georges Manolescu, der sich selbst mit seiner Autobiografie das beste Denkmal setzte. Interessant und vergnüglich scheint der Rezensent das Buch zu finden, geschrieben ist es, wie er formuliert, "im munteren Illustriertenstil".
© Perlentaucher Medien GmbH
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