Die Arbeit analysiert mit den Ansätzen der literatursoziologischen Textuntersuchungsmethode weibliche Schicksale in der Literatur von DDR-Autorinnen. Anhand ausgewählter Prosatexte wird der Wandel der weiblichen Lebenskonzepte innerhalb der vier Jahrzehnte des Bestehens der DDR gezeigt, wobei der Zusammenhang zwischen der individuellen Entwicklung der Heldinnen und ihrem sozialen und gesellschaftlichen Bewusstsein ständig im Auge behalten wird. So differenziert der politische, soziale und kulturelle Hintergrund ist, so verschieden verläuft auch die Darstellung der Frauenproblematik in den Texten und ihre Schwerpunktsetzung. Die Darstellung und Selbstdarstellung der Frau wird hier im Kontinuum einer Literatur mit sozialistischem Anspruch erläutert, allerdings nicht mit dem Vorhaben, Modelle für eine Emanzipationstheorie und -praxis zu erstellen, sondern um die Lage der Frau in der DDR anhand der literarischen Vorlagen zu vergegenwärtigen und historisch zu situieren.