Die feministisch perspektivierte Geschichtswissenschaft hat nicht nur unser Wissen über Geschlechterverhältnisse in der Vergangenheit verändert, sie hat auch die theoretischen und methodologischen Debatten in allen Feldern der Geschichtswissenschaften grundlegend mitbestimmt. Anschaulich und in verständlicher Sprache geschrieben, analysiert Andrea Griesebner die Schwierigkeiten, die hoch talentierte Frauen auf ihrem Weg in die Wissenschaft vorfanden. Deutlich wird dabei die zentrale Bedeutung von Geschlecht im Formationsprozess der modernen Wissenschaften. Mit Rekurs auf die Natur der Frau und eine gottgewollte Ordnung waren höhere Bildung und qualifizierte Berufe Männern vorbehalten worden.
Mit der Etablierung von Frauen als Subjekte und Objekte der Geschichtswissenschaft beschäftigt sich der zweite Teil des Buches. Die Autorin gibt dabei einen Einblick in Forschungsfragen und theoretische Konzepte der Geschichtswissenschaften der letzten fünf Jahrzehnte. Neben frauen- und geschlechtergeschichtlichen Zugängen diskutiert sie sozial-, wirtschafts-, alltags- und mikrogeschichtliche Ansätze. Es geht dabei nicht zuletzt um die Frage, weshalb die analytische Trennung von biologischem (sex) und soziokulturellem (gender) Geschlecht längerfristig kein subversives Potential entwickeln konnte. Vorgestellt werden alternative Konzepte, welche Geschlecht als analytisches Werkzeug auffassen, und diskutiert werden die Gemeinsamkeiten und Differenzen von intersektionalen und relationalen Geschlechtertheorien. Überzeugend legt die Einführung dar, dass die Auseinandersetzung mit Theorie und Methodologie nicht modischer Selbstzweck, sondern Voraussetzung für die Erkenntnis der Vergangenheit wie der Gegenwart ist.
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Mit der Etablierung von Frauen als Subjekte und Objekte der Geschichtswissenschaft beschäftigt sich der zweite Teil des Buches. Die Autorin gibt dabei einen Einblick in Forschungsfragen und theoretische Konzepte der Geschichtswissenschaften der letzten fünf Jahrzehnte. Neben frauen- und geschlechtergeschichtlichen Zugängen diskutiert sie sozial-, wirtschafts-, alltags- und mikrogeschichtliche Ansätze. Es geht dabei nicht zuletzt um die Frage, weshalb die analytische Trennung von biologischem (sex) und soziokulturellem (gender) Geschlecht längerfristig kein subversives Potential entwickeln konnte. Vorgestellt werden alternative Konzepte, welche Geschlecht als analytisches Werkzeug auffassen, und diskutiert werden die Gemeinsamkeiten und Differenzen von intersektionalen und relationalen Geschlechtertheorien. Überzeugend legt die Einführung dar, dass die Auseinandersetzung mit Theorie und Methodologie nicht modischer Selbstzweck, sondern Voraussetzung für die Erkenntnis der Vergangenheit wie der Gegenwart ist.
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