März 1944. Die deutsche Wehrmacht besetzt Ungarn. Als Jude wird der gerademal 20-jährige Carl Laszlo mit seiner gesamten Familie aus seiner Heimatstadt Pécs (Fünfkirchen) nach Auschwitz-Birkenau deportiert. 45 seiner Familienmitglieder werden sofort bei ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet. Der junge Mann übersteht eine erste Selektion durch Dr. Josef Mengele. Doch Auschwitz ist erst der Anfang. Bis zu seiner Befreiung durch heranrückende sowjetische Truppen im Frühjahr 1945 durchlebt Laszlo die Hölle der nationalsozialistischen KZ-Vernichtungsmaschinerie in vier weiteren Todeslagern:…mehr
März 1944. Die deutsche Wehrmacht besetzt Ungarn. Als Jude wird der gerademal 20-jährige Carl Laszlo mit seiner gesamten Familie aus seiner Heimatstadt Pécs (Fünfkirchen) nach Auschwitz-Birkenau deportiert. 45 seiner Familienmitglieder werden sofort bei ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet. Der junge Mann übersteht eine erste Selektion durch Dr. Josef Mengele. Doch Auschwitz ist erst der Anfang. Bis zu seiner Befreiung durch heranrückende sowjetische Truppen im Frühjahr 1945 durchlebt Laszlo die Hölle der nationalsozialistischen KZ-Vernichtungsmaschinerie in vier weiteren Todeslagern: Sachsenhausen, Buchenwald, Ohrdruf und Theresienstadt.Der 1955 erstmals unter dem düster-ironischen Titel "Ferien am Waldsee" publizierte und seitdem zu Unrecht in Vergessenheit geratene fiktionalisierte Überlebensbericht des später in Basel und darüber hinaus weithin bekannten Kunstsammlers, Schriftstellers und Psychoanalytikers Carl Laszlo (1923-2013) ist eines der frühesten literarischen Zeugnisse des Holocaust - und ein seltenes Dokument der ästhetischen Bewältigung des letztlich unsagbar bleibenden Grauens."Also glaube ich, daß Ihr Buch WALDSEE wichtiger ist als aller desperater Überschmus, wie er jetzt international im Schwung ist"- Hans Arp, 1957"Jemand, dem widerfuhr, was Carl Laszlo erlebt hat, ist auf dieser Welt alles erlaubt."- E. M. Cioran, 1975
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Autorenporträt
Laszlo, Carl§Carl Laszlo, geboren 1923 in Pécs, gestorben 2013 in Basel, war ein ungarisch-jüdischer Sammler, Kunsthändler, Psychoanalytiker, Literat und Lebemann. Nach einer sorgenfreien Kindheit in großbürgerlichem Ambiente und einem angefangenen Medizinstudium wird er 1944 mit seiner gesamten Familie nach Auschwitz deportiert. Nach seiner Befreiung bei Kriegsende flieht er nach Basel, wo er schnell eine neue Heimat findet. In den darauffolgenden Jahren studiert Laszlo Psychoanalyse bei Leopold Szondi, zieht kurzzeitig zu Allen Ginsberg und William S. Bourroughs nach New York, gründet Zeitschriften und schreibt Aufsehen erregende Theaterstücke und Manifeste. Durch Hans Arp inspiriert, gründet er 1962 eine Kunstgalerie in Basel, die schnell zu einem Drehkreuz des internationalen Kunsthandels und Jet-Sets avanciert. Christo und Andy Warhol geben sich hier ebenso die Klinke in die Hand, wie Patricia Highsmith und der Dalai Lama. Neben seinen zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Er
innerungsbänden "Ferien am Waldsee" (1955) und "Der Weg nach Auschwitz" (1987) zeugt seine nahezu 15.000 Exponate umfassende Sammlung, die Werke von René Magritte, Otto Dix, Andy Warhol und Salvador Dalí enthält, für die herausragende Bedeutung seines weitverzweigten Lebenswerks.
Schönburg, Alexander von§Alexander von Schönburg, geb. 1969 in Mogadischu, lebt ein Doppelleben: Er arbeitet als Schriftsteller und Journalist und ist gleichzeitig Chef eines einst bedeutenden Adelsgeschlechts. Er war u. a. Redakteur der FAZ und Chefredakteur von Park Avenue, seit 2009 schreibt er für BILD. Seine Bücher "Die Kunst des stilvollen Verarmens" (2005), "Das Lexikon der überflüssigen Dinge" (2006), "Alles, was Sie schon immer über Könige wissen wollten, aber nie zu fragen wagten" (2008), "Smalltalk" (2015) und "Weltgeschichte to go" (2016) waren Bestseller. Carl Laszlo und Alexander von Schönburg verband eine jahrzehntelange Freundschaft.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Alex Rühle wünscht den Erinnerungen von Carl Laszlo an seine Zeit in Auschwitz die Würdigung, die er seiner Meinung nach verdient. Für Rühle ist der erstmals 1955 veröffentlichte Text ein großes zeithistorisches Dokument, dessen Titel in die Irre führt. Eine Idylle hat der Leser laut Rühle nicht zu erwarten. Stattdessen den verzweifelten, nie gelingenden, in nüchterne Worte wie auch in das ein oder andere Stereotyp gefassten Versuch des Autors, sein verlorenes Leben mit den Erfahrungen von Vernichtung, Hunger und Folter im Lager in Übereinstimmung zu bringen. Für eine nächste Ausgabe wünscht sich Rühle schon jetzt einen Leben und Werk des Autors erschließenden historischen Kommentar.