Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Das erste Ziel dieser Bachelorarbeit ist es herauszuarbeiten, warum es gerechtfertigt ist, bei Fermentation von einer Kulturtechnik zu sprechen. Hierzu wird ein konkretes Produkt der Fermentation genau beschrieben und analysiert: der eingelegte scharfe Chinakohl Koreas, namentlich Kimchi. An diesem Beispiel, einem milchsäurevergorenen Gemüse, wird stellvertretend gezeigt, wie komplex der Vorgang der Fermentation ist, seit wann er praktiziert wird, wie sich diese Praxis über die Jahrhunderte verändert hat und warum Kimchi final als kulturelle Identität angesehen werden kann. Im nächsten Schritt wird die Frage aufgeworfen, aus welchen Gründen Fermentationstechniken wie Einlegen oder Einwecken, welche noch zu Zeiten meiner Großelterngeneration äußerst prominent waren, im letzten Jahrhundert in den Hintergrund rückten und welche Beweggründe nun wiederum zu einer erneuten Hinwendung zur Fermentation als wiederkehrender Kulturtechnik gelten könnten, um so schließlich den Kreis zu schließen. Innerhalb dieses Diskurses werden sowohl die Rolle der Hausfrau als auch die lebensmitteltechnologischen Verfahrensänderungen des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle spielen. An dieser Stelle möchte ich jedoch auch darauf hinweisen, dass es sich schwierig gestaltete, eben jene im 21. Jahrhundert erneut wachsende Bedeutung häuslicher Fermentation quantitativ und vor allem auf wissenschaftlicher Basis abzusichern.
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