Die Geschichte der Schweizerkolonie Ungarn im historischen Kontext des Gastlandes soll Aufschluss darüber geben, was Bürger einer alten Direktdemokratie ohne Kriege und ohne bedeutende gesellschaftliche Umwälzungen wie der Schweiz motiviert, sich in einem Land wie Ungarn anzusiedeln, das in der untersuchten Periode zweimal von Weltkriegen erschüttert wurde, die Staatsform und das politische System gewechselt hat und Schauplatz politischer Gewalt war. Wie reagierten die Ungarnschweizer auf die Extremsituationen der ungarischen Geschichte und wie stark wurden sie durch diese geprägt? Welche Begründungsmuster für Verbleib und Weggang lassen sich ausmachen? Welche Unterschiede und Entsprechungen bestehen im Verhältnis zur Gesellschaft des Gastlandes? Die Arbeit bietet nach einer theoretischen Grundlegung und kurzer Vorgeschichte einen umfassenden Überblick über die demographische und berufsstrukturelle Entwicklung der Schweizer in Ungarn zwischen 1867 - 1990, über ihre Einbettung in die ökonomischen und gesellschaftsgeschichtlichen Bedingungen im Aufnahmeland, sowie über die Institutionen, Organisationen u. Personen, die zur Bewahrung der Schweizeridentität und Integration beitrugen.
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