Das Siedlungsschiff Ragtime dockt im Lagos-System an, nachdem es Lichtjahre gereist ist, um eintausend schlafende Seelen in die neue Heimat auf dem Planeten Bloodroot zu bringen. Als Michelle »Shell« Campion, Erste Offizierin der Ragtime, nach zehn Jahren aus dem künstlichen Schlaf aufwacht, muss sie feststellen, dass die kommandierende KI des Schiffs größtenteils außer Betrieb ist und ein Dutzend Passagiere ermordet wurden. Unter Quarantäne gestellt, versucht sie verzweifelt die Kontrolle über das Schiff wiederzuerlangen und herauszufinden, was passiert ist. Dabei wird sie von Rasheed Fin, einen in Ungnade gefallenen Ermittler aus der Kolonie, und seiner künstlichen Partnerin Salvo unterstützt. Doch langsam kristallisiert sich heraus, dass nicht nur die verbliebenen Passagiere auf dem Schiff um ihr Überleben kämpfen müssen, sondern auch die Kolonie Bloodroot einer tödlichen Bedrohung aus dem All ausgesetzt ist. Tade Thompsons neuer Roman ist gleichzeitig Krimi, Weltraumoper, Gothic-Horror und Survival-Abenteuer, alles neu interpretiert durch die Linse des Afrofuturismus. Ein Buch, das man schon nach wenigen Seiten nicht mehr aus der Hand legen kann!
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Mit "Die Morde in der Rue Morgue" erfand Edgar Allan Poe eines der beliebtesten Krimi-Prinzipien überhaupt, weiß Rezensent Tobias Gohlis: Das "Locked-Room-Mystery". Der nigerianisch-britische Autor Tade Thompson führt, sich auf Poe beziehend, dieses Prinzip nun auf die Spitze: Der Mord im absolut abgeschotteten Raum - dem Weltraum. Das Ergebnis ist ein gelungener Sci-Fi-Krimi, in dem das Raumschiff, die Kolonisierung des Planeten Ragtime, und natürlich Space itself zu Metaphern werden für "eine unerhörte Suche nach Freiheit", so Gohlis. Diese Suche erzählt Thompson in einer wunderbar ironischen und vollmundigen Sprache, die "Fern vom Licht des Himmels" zu einem großen Lesevergnügen machen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Fern vom Licht des Himmels hat alle Gothic- und Crime-Noire-Elemente, die ein interstellares Weltraumabenteuer mit gruseliger E.A.-Poe-Symbolik und gesellschaftskritischer Relevanz zum Leuchten bringt.« Aachener-Zeitung, Vom 26.2.2023