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Der lange Weg in die Sucht und der lange Weg wieder heraus In seinem neuen Roman hat Dieter Lattmann ein Thema aufgegriffen, das weit mehr, als vielen bewusst ist, eines der großen Probleme unserer Gesellschaft darstellt: die Sucht. Zum einen ist dies ein spannend zu lesender Roman von großer erzählerischer Kraft, den man nicht aus der Hand legen will. Zum anderen ist es ein Buch der Information für die zahllosen Angehörigen, die ratlos vor Problemen der Abhängigkeit ihrer unerreichbaren Nächsten stehen. Es vermittelt einen lebendigen Eindruck von Suchtsituationen, von Entzug, Therapie und…mehr

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Produktbeschreibung
Der lange Weg in die Sucht und der lange Weg wieder heraus
In seinem neuen Roman hat Dieter Lattmann ein Thema aufgegriffen, das weit mehr, als vielen bewusst ist, eines der großen Probleme unserer Gesellschaft darstellt: die Sucht.
Zum einen ist dies ein spannend zu lesender Roman von großer erzählerischer Kraft, den man nicht aus der Hand legen will.
Zum anderen ist es ein Buch der Information für die zahllosen Angehörigen, die ratlos vor Problemen der Abhängigkeit ihrer unerreichbaren Nächsten stehen. Es vermittelt einen lebendigen Eindruck von Suchtsituationen, von Entzug, Therapie und Wiedererstarkung.
Radji und Patrick, zwei junge Männer, unzertrennliche Freunde seit ihrer Schulzeit, voller jugendlicher Vitalität und beruflich erfolgreich, geraten in den Strudel der Abhängigkeit: der eine landet bei Alkohol und Aufputschmitteln, der andere nimmt harte Drogen. Und eines Tages kommt für jeden von ihnen die unvermeidliche Katastrophe ...
Das Buch gründet auf authentischer Erfahrung und auf umfangreichen Recherchen in Therapieeinrichtungen: der Autor hat in der Notaufnahme eines Krankenhauses, einer Entzugsstation und in einer Suchtklinik hospitiert.
Autorenporträt
Dieter Lattmann, geboren 1926 in Potsdam, lebt als freier Schriftsteller in München. Mit seinen Romanen hat er sich vorwiegend zu Themen aus der jüngsten deutschen Geschichte einen Namen gemacht. Er war Mitbegründer und Vorsitzender des Verbands deutscher Schriftsteller 1969--1974, Mitglied des Bundestags 1972--1980, im Präsidium des Goethe-Instituts 1977-- 1985.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.09.2003

Politik und andere Drogen
Dieter Lattmanns neuer Roman „Fernwanderweg”
Tag für Tag hat Radij Osberg hier gesessen, jetzt ist er vom Kneipenhocker gesackt, in einer dieser Bierschwemmen rund um die Feilitzschstraße. Der Notarzt kommt, und später erwacht Osberg in der Klinik: das vorläufige Ende einer Suchtkarriere. Wird es ihm gelingen, vom Alkohol loszukommen? Und Radijs bester Freund, wird er den Entzug vom Heroin schaffen? Der Münchner Autor Dieter Lattmann, 77, hat über die beiden, den Trinker und den Junkie, einen Roman geschrieben. „Fernwanderweg” heißt das Buch, erschienen im kleinen Münchner Zenit-Verlag; es beschreibt das langsame Abgleiten in die Sucht, Entzug und Entwöhnung, den Weg zurück ins Leben.
Während mehrerer Monate hat Lattmann dafür in Kliniken hospitiert, mit Abhängigen, Angehörigen und Ärzten geredet. Das habe ihm dabei geholfen, „die eigenen Emotionen zu bändigen”, sagt er, und das Drogenthema mit beherrschterem Blick anzugehen: „Ich könnte nicht über den eigenen Sohn schreiben, den wir durch Sucht verloren haben.” Im Buch wählt Lattmann, der wie seine Frau seit langem ehrenamtlich in der Suchthilfe arbeitet, wechselnde Perspektiven: die der Suchtkranken natürlich, ebenso die der Eltern und Freunde. Er nimmt den Blick von Ärzten ein und macht eine Therapiegruppe zum kollektiven Erzähler. Und so entsteht ein Buch, das vieles sein will: Roman und Aufklärungsbuch, Psychogramm der Abhängigkeit und Panorama der Suchthilfe, Literatur und Lebenshilfe. „Die Lektüre möchte Mut machen, die Sucht zu überwinden”, sagt der Autor.
Mehr als ein Dutzend Bücher hat Lattmann schon geschrieben, Erfolg als Schriftsteller hatte er vor allem in den 70er und 80er Jahren. Bekannt war Lattmann aber auch als Kulturpolitiker. Er wurde 1969 Gründungsvorsitzender des „Verbandes deutscher Schriftsteller” (VS), ging als Quereinsteiger in die Parteipolitik und zog 1972 für die Sozialdemokraten in den Bundestag ein. Er gilt als einer der Väter der Künstler-Sozialkasse (KSK); in der SPD gehörte er zu den Gegnern der Nato-Nachrüstung.
1980 gab er die Abgeordneten-Karriere auf; die Begründung nimmt sein Buch über die „Einsamkeit des Politikers” (1977) vorweg, das die Deformationen der Persönlichkeit im Raumschiff Bonn beschreibt. Die Politik könne zur Droge werden, sagt Lattmann heute, man verliere sich dann im Rausch der Bekanntheit und in der Sucht nach dem Publikum. Beachtung fand später vor allem sein autobiografisch gefärbter Generationenroman „Die Brüder” (1985), der vom Versagen des deutschen Bürgertums vor Hitler erzählt und von kurvenreichen Karrieren im geteilten Deutschland – eine Art familialer Systemvergleich. Auch im neuesten Roman begibt sich Lattmann auf eine Art familiärer Spurensuche – nach den Ursprüngen der Sucht, nach dem Versagen der Generationenbindung und der Einsamkeit in der Abhängigkeit.
Martin Thurau
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