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Produktdetails
  • Verlag: Koehlers Verlagsgesellschaft
  • Seitenzahl: 176
  • Erscheinungstermin: Oktober 2006
  • Deutsch
  • Abmessung: 300mm
  • Gewicht: 1114g
  • ISBN-13: 9783782209373
  • ISBN-10: 3782209370
  • Artikelnr.: 20858831
  • Herstellerkennzeichnung
  • Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.09.2010

Verlockende Fremde

Vor rund 100 Jahren wurden Schiffsreisen noch über Werbeplakate angepriesen. Die Abbildungen erzählten Geschichten einer fremden Welt und förderten das Fernweh und die Lust auf Meer.

Von REBEKKA FARNBACHER

Reklame und Kunst - zwei Dinge, die sich wunderbar ergänzen. Das wusste man auch schon in einer Zeit, in der es noch keine farbige Werbung in Zeitungen und Magazinen gab. Damals zogen Werbeplakate für die Schifffahrt die Blicke der Passanten auf sich - gestalterischer Aufwand, Farbpracht und Raffinesse machten eine jede Litfaßsäule zu einer kleinen Kunstgalerie.

Von Palmen unter karibischer Sonne bis hin zu unwegsamen norwegischen Fjorden, von fremdländischen Kulturen bis hin zu exotischen Brauchtümern, von wuchtigen Dampfern bis hin zu schnittigen Seglern: Werbeplakate für Schiffsreisen wecken bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts mit ihrer Farbenvielfalt und der Liebe zum Detail Fernweh der besonderen Art. An Litfaßsäulen oder Hauswänden priesen die großen bunten Bilder Schiffsreisen in ferne Länder, zu fremden Völkern und zu einzigartigen Naturplätzen an. Das Schiff, damals noch das Transport- und Reisemittel, um die Welt zu entdecken, war für die Menschen Sinnbild der großen weiten Welt, die von ihnen entdeckt werden wollte.

Die farbenprächtigen Lithographien symbolisierten die Erhabenheit der Meeresgiganten, die den Gefahren des Ozeans trotzten, sowie den wirtschaftlichen Aufschwung mit den Handelsbeziehungen nach Übersee. Aber auch die Reiselust und die Sehnsucht nach Unbekanntem wurden gezielt angefacht.

Professionelle Grafiker arbeiteten für die Reedereien, um in der gutbetuchten Vergnügungsgesellschaft Phantasien von fremdartiger Exotik anzuregen. Arabische Grazien, afrikanische Krieger, chinesische Kirschblüten oder orientalische Paläste - all das machte die Ferne zum Greifen nah.

Seltene Schätze

Das Buch "Fernweh auf Schiffsplakaten" von Helmut Cauer bietet interessante Einblicke in die Blütezeit der maritimen Werbegrafik. Mit ausgewählten Raritäten aus privaten Sammlungen und den Archiven von Museen und Schifffahrtsunternehmen bestaunt der Betrachter einen Querschnitt der Glanzzeit der Passagierschifffahrt. Geschätzt sowohl bei Schiffsliebhabern als auch Kunsthistorikern, entführen die Abbildungen in eine Ära, in der dem Flugzeug als gesellschaftlichem Reisemittel noch keinerlei Bedeutung zukam.

Cauer ergänzt die Eindrücke der bildlichen Betrachtung mit Berichten über den Aufschwung der noch heute erfolgreichen deutschen Reedereien, über unterschiedliche Reiseziele und den Seefahrttourismus im Wandel der Zeit.

Der Autor kennt die Schifffahrtsbranche: Als Funkoffizier fuhr der Journalist unter deutscher und fremder Flagge zur See. Er besitzt eine umfangreiche Sammlung historischer Schiffsplakate.

Helmut Cauer:

"Fernweh auf Schiffsplakaten - Glanzlichter maritimer Werbegrafik"

19,90 Euro bei Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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