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Anhand einer repräsentativen Auswahl von 30 der wichtigsten und faszinierendsten Sport- und Rennwagen der legendären Maranelleser Marke lassen die Autoren die einmalige Geschichte des Cavallino Rampante und seiner Rennsporterfolge Revue passieren. Abgesehen von einigen historischen Aufnahmen geschieht dies jedoch ausschließlich mittels brillanter Fotoproduktionen von Fahrzeugen aus den berühmtesten Sammlungen der Welt - ein absoluter Augenschmaus für die zahllosen Liebhaber der Marke, der durch kenntnisreichen Text abgerundet wird und das großformatige Buch zu einem Schmuckstück einer jeden Automobilbibliothek macht.…mehr

Produktbeschreibung
Anhand einer repräsentativen Auswahl von 30 der wichtigsten und faszinierendsten Sport- und Rennwagen der legendären Maranelleser Marke lassen die Autoren die einmalige Geschichte des Cavallino Rampante und seiner Rennsporterfolge Revue passieren. Abgesehen von einigen historischen Aufnahmen geschieht dies jedoch ausschließlich mittels brillanter Fotoproduktionen von Fahrzeugen aus den berühmtesten Sammlungen der Welt - ein absoluter Augenschmaus für die zahllosen Liebhaber der Marke, der durch kenntnisreichen Text abgerundet wird und das großformatige Buch zu einem Schmuckstück einer jeden Automobilbibliothek macht.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.02.2003

Im Edelblech: Springender Hengst, sonntags

Nicht einmal in diesem Buch ist er endgültig zu identifizieren: der einzige Ferrari, in dem der Verfasser dieser Zeilen einmal mitfahren durfte. Das war 1994, und es war ein Sonntagnachmittag, recht früh noch und dementsprechend leer auf der A 8 zwischen Stuttgart und Göppingen. Man neigt ja dazu, solche Erlebnisse mit zunehmendem Abstand immer mehr zu verklären, und tatsächlich wandert die Tachonadel vor dem geistigen Auge zuverlässig und unaufhaltsam gen 250 - bergab, bergauf, ganz wie's gewünscht wird. Am ehesten wird es wohl ein 330 GTC gewesen sein, ein fabelhaft aussehender Wagen in einer allerdings etwas obskuren, jedenfalls keineswegs ferraritypischen Farbe, also weder rot noch schwarz noch gelb. Gebaut wurde er, das kann man dem Buch entnehmen, von 1966 an (ein exzellenter Jahrgang), nicht mehr als sechshundert Exemplare seiner Art verließen das Werk in Maranello, und er erreichte - schon erweist sich die Erinnerung als trügerisch - gerade 235 Stundenkilometer als Spitzengeschwindigkeit.

Das muß man Sylvain Reisser wohl glauben, denn der Autor der Buches, für das Dominique Fontenat Ferraris aus allen Perspektiven fotografiert hat, die man sich vorstellen mag, ist einer der angesehensten Motorjournalisten Frankreichs, und er wird in mindestens dreißigmal mehr Ferraris gefahren sein als der Rezensent. Von ihm stammen solch unvergeßliche Sätze wie: "Die Ventile standen in einem Winkel von 54 Grad zueinander und wurden von je einer obenliegenden Nockenwelle je Zylinderbank über Kipphebel betätigt. Im Heck saßen das voll synchronisierte Fünfganggetriebe und ein Selbstsperrdifferential. Die servounterstützten Scheibenbremsen stammten von Girling." Die Übersetzung dieser Technoprosa stammt von Dorko M. Rybiczka. Warum aber Präteritum? Diese Wagen leben doch noch. Wer verschrottet denn einen Ferrari?

Ich saß hinten, und der Fond schien mir recht ausladend konzipiert, doch dem Buch entnehme ich, daß auch das ein schöner Schwindel der Memoria sein muß. Denn der 330 GTC ist ein Zweisitzer. Da hätte man beim Zusatz C für Coupé auch sofort drauf kommen können. Sonst käme nur noch der Ferrari 330 GT 2+2 in Frage, aber er zählt nicht zu den dreißig Favoriten von Reisser, die mit der 1951 erstmals gebauten 212 Export Berlinetta beginnen und bis zum vor drei Jahren vorgestellten 550 Barchetta reichen. Alle Modelle sind Legenden, wer eines besitzt, zahlt für die Inspektion den Gegenwert eines Kleinwagens und kann das Potential der flachen Flitzer doch nur nachts ausspielen. Nicht jeder ist eben Jackie Ickx, der auf unserem Foto das 1000-Kilometer-Rennen von Spa anführt.

Oder man braucht einen Sonntag wie den vor neun Jahren. Was auch immer es gewesen ist, ein Ferrari war es gewiß. Edelholz am Cockpit und der springende Hengst auf Motorhaube und Lenkradnabe. Zärtlich strich der Besitzer über den Lack, denn der Wagen bekam nur alle paar Monate Auslauf. Es gibt nicht viel, was an Autonarretei verständlich ist, jener Sonntagnachmittag aber gehört dazu - und auch das Buch von Reisser und Fontenat.

ANDREAS PLATTHAUS.

Sylvain Reisser: "Ferrari". Mit Fotografien von Dominique Fontenat. Heel Verlag, Königswinter 2003. Aus dem Französischen von Dorko M. Rybiczka. 192 S., 250 Farb- und S/W-Abb., geb., 39,90 [Euro].

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