Das Leben mit 15? Verrückt, verwirrend und trotzdem zum Verlieben! LaVaughn traut ihren Augen nicht: Jody, ihr Freund aus Kindertagen, ist wieder da und sieht verdammt gut aus. Bei allem, was LaVaughn gerade um die Ohren hat, hat die Liebe noch gefehlt: Ihre beiden besten Freundinnen wenden sich von ihr ab, ihre Mom hat einen neuen Freund und auf die Schule soll sie sich auch noch konzentrieren ...
Mit 15 hat man es wirklich nicht leicht!
Mit 15 hat man es wirklich nicht leicht!
Lyrische Prosa - ein Hingucker auch für Youngsters
Der Nachfolgeband des ersten LaVaughn Romans "Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade draus" (ausgezeichnet mit dem ZEIT-"Lese-Luchs 1999") zeichnet sich wie dieser durch eine ganz eigene Sprachform aus - Prosa zwar, aber lyrisch und rhythmisch wie ein Gedicht.
Dennoch zieht die Geschichte der Ich-Erzählerin trotzdem auch junge Leser sofort in ihren Bann und entlässt sie erst am Schluss der fast 250 Seiten wieder aus ihrem Sog.
Liegt es an der Handlung?
Schon der Einstieg macht klar, dass die Gegend, aus der die schwarze LaVaughn stammt, nicht eben das Land ist, wo Milch und Honig fließen. Ihr Vater wurde umgebracht, als sie klein war, die Mutter, die alles daran setzt, genug Geld zu verdienen, um ihre Tochter aufs College schicken zu können, ist häufig unterwegs und appelliert vor allem ans Pflichtgefühl der Letzteren: "Das Wichtigste in deinem Leben ist es, kein Kind zu kriegen!"
Die Eltern der Freundinnen sind entweder auf Entzug oder lassen sich scheiden, anhand eines Klassenfotos erinnert sich die Protagonistin an die Toten - erschossen vom Zuhälter der Mutter oder von einem Gang-Mitglied.
Sätze wie High-Heels und Gewehr-Salven
Fast lapidar werden all diese einschneidenden Ereignisse erwähnt und gewinnen gerade dadurch noch mehr an Bedeutung. Und während LaVaughn die Leser an ihrem Leben teilnehmen lässt - an der Bindung zu den besten Freundinnen, die sich plötzlich lockert, an den anderen Teilnehmern des Förderkurses mit ihren hochfliegenden Plänen, Senator oder TV-Frontfrau werden zu wollen, an dem hin- und hergerissen sein zwischen den Jungs in ihrem Leben - wird der Wunsch eben dieser Leser immer intensiver, mehr zu hören von diesen Geschichten in stakkatoförmiger Sprache.
Die Kapitel sind kurz - umfassen oft nur eine Seite - und doch ist alles so kraftvoll auf den Punkt gebracht, dass es auch jenen unter die Haut geht, für die all das eine ganz fremde Welt ist: blutjunge Mütter ohne Schulabschluss, die mit dem Leben nicht zurecht kommen. Schulische Fördergruppen, in denen Platz ist für Hoffnungen, dafür, dass es eine erreichbare Zukunft gibt und einen Weg raus aus den Slums.
Lese-Kost mit Tiefgang
Und ebenso, wie die Gefühle der sympathischen Heldin mehr als einmal Achterbahn fahren, wird auch ihr Alltag und der der anderen Figuren von einem kontinuierlichen Auf und Ab bestimmt. Dann sind da Momente, in denen alles schief geht und nichts den Träumen entspricht.
Das aushalten zu können, ist oft verdammt schwer - aber LaVaughn schafft es, kann auf der letzten Seite konstatieren:
"Diese Party kommt mir vor wie ein Wunder,
das aus all dem verzweifelten Elend gewachsen ist...
Ich kann mich nicht satt sehen an dieser erstaunlichen Geburtstagsfeier
und ich denke, ich kann damit leben, dass das Leben
so ist, wie es ist."
Ein Buch mit Nachhall - und ungemein lesenswert.
(Michaela Pelz)
Der Nachfolgeband des ersten LaVaughn Romans "Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade draus" (ausgezeichnet mit dem ZEIT-"Lese-Luchs 1999") zeichnet sich wie dieser durch eine ganz eigene Sprachform aus - Prosa zwar, aber lyrisch und rhythmisch wie ein Gedicht.
Dennoch zieht die Geschichte der Ich-Erzählerin trotzdem auch junge Leser sofort in ihren Bann und entlässt sie erst am Schluss der fast 250 Seiten wieder aus ihrem Sog.
Liegt es an der Handlung?
Schon der Einstieg macht klar, dass die Gegend, aus der die schwarze LaVaughn stammt, nicht eben das Land ist, wo Milch und Honig fließen. Ihr Vater wurde umgebracht, als sie klein war, die Mutter, die alles daran setzt, genug Geld zu verdienen, um ihre Tochter aufs College schicken zu können, ist häufig unterwegs und appelliert vor allem ans Pflichtgefühl der Letzteren: "Das Wichtigste in deinem Leben ist es, kein Kind zu kriegen!"
Die Eltern der Freundinnen sind entweder auf Entzug oder lassen sich scheiden, anhand eines Klassenfotos erinnert sich die Protagonistin an die Toten - erschossen vom Zuhälter der Mutter oder von einem Gang-Mitglied.
Sätze wie High-Heels und Gewehr-Salven
Fast lapidar werden all diese einschneidenden Ereignisse erwähnt und gewinnen gerade dadurch noch mehr an Bedeutung. Und während LaVaughn die Leser an ihrem Leben teilnehmen lässt - an der Bindung zu den besten Freundinnen, die sich plötzlich lockert, an den anderen Teilnehmern des Förderkurses mit ihren hochfliegenden Plänen, Senator oder TV-Frontfrau werden zu wollen, an dem hin- und hergerissen sein zwischen den Jungs in ihrem Leben - wird der Wunsch eben dieser Leser immer intensiver, mehr zu hören von diesen Geschichten in stakkatoförmiger Sprache.
Die Kapitel sind kurz - umfassen oft nur eine Seite - und doch ist alles so kraftvoll auf den Punkt gebracht, dass es auch jenen unter die Haut geht, für die all das eine ganz fremde Welt ist: blutjunge Mütter ohne Schulabschluss, die mit dem Leben nicht zurecht kommen. Schulische Fördergruppen, in denen Platz ist für Hoffnungen, dafür, dass es eine erreichbare Zukunft gibt und einen Weg raus aus den Slums.
Lese-Kost mit Tiefgang
Und ebenso, wie die Gefühle der sympathischen Heldin mehr als einmal Achterbahn fahren, wird auch ihr Alltag und der der anderen Figuren von einem kontinuierlichen Auf und Ab bestimmt. Dann sind da Momente, in denen alles schief geht und nichts den Träumen entspricht.
Das aushalten zu können, ist oft verdammt schwer - aber LaVaughn schafft es, kann auf der letzten Seite konstatieren:
"Diese Party kommt mir vor wie ein Wunder,
das aus all dem verzweifelten Elend gewachsen ist...
Ich kann mich nicht satt sehen an dieser erstaunlichen Geburtstagsfeier
und ich denke, ich kann damit leben, dass das Leben
so ist, wie es ist."
Ein Buch mit Nachhall - und ungemein lesenswert.
(Michaela Pelz)
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Gabriela Wenke liest "ein poetisches Stück Literatur" über die 16-jährige Ich-Erzählerin LaVaughn. LaVaughns "Hoffnung ist stark wie ein Zehnkämpfer", aber auch nötig um das Leben in einem Slum zu meistern. Vor allem die "rhythmische Prosa", mache aus der bedrückenden Milieustudie eine besonders "erfrischende" Erzählung, so die Rezensentin. Sie ist sich sogar sicher, dass ein HipHopper das Buch auch rappen könnte. Die Heldin findet ihre Chance im College. Hier hofft sie, dem "Kreislauf aus Armut, Drogen, Gewalt, Bildungsdefiziten und Arbeitslosigkeit" zu entrinnen. Wenke ist überzeugt, dass den Lesern während der Lektüre klar wird, dass LaVaughn eine Ausnahme ist und der "überwältigenden Mehrheit" der Slumkinder diese Möglichkeit nie gegeben sein wird. Wolffs Buch ist keine "triviale" Geschichte, sondern Poesie, und die Leser werden von dem vielschichtigen Charakter der Heldin und ihrer " rhythmischen Sprache" schnell gefesselt sein, davon ist die Rezensentin überzeugt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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