Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.04.1995Tanzend die Welt erobern
Spiele für die Kleinen und Kleinsten
Der Mensch spielt, sobald er auf die Welt kommt. Zuerst sind es vor allem Augen und Ohren, die auf sanftes Licht und angenehme rhythmische Musik reagieren. Doch je älter ein Kind wird, desto mehr braucht es auch andere Anregung. Das beginnt mit Fingerspielen, mit Bauen und Legen und wird schließlich zum Gruppen- und Rollenspiel mit anderen Kindern. Und je mehr Wörter, Reime und Lieder ein Kind schon im zweiten und dritten Lebensjahr zu hören bekommt, desto leichter wird es sprechen lernen.
Karin Mönkemeyer, ehemals Gründungsredakteurin bei "Spielen und Lernen", hat solche Spiele gesammelt und sie, ergänzt durch viele Hinweise zur geistigen und körperlichen Entwicklung des Kindes festgehalten. Immer wieder geht es ihr dabei darum, daß Kinder - und seien sie noch so jung - ursprüngliche Erfahrungen machen sollten. Kindheit spielt sich heute zum größten Teil im Hause ab, Mädchen und Jungen wachsen immer häufiger als Einzelkinder auf. Um so wichtiger sind Spielanregungen wie diese. Mit ihnen läßt sich vieles ausgleichen und ein zuverlässiges Gegengewicht zu den vorgefertigten Bildern aus den Medien entwickeln.
Doch nicht nur die alltägliche Beschäftigung mit den Kindern ist wichtig - eine ebenso große Rolle spielen besondere Anlässe. "Feste feiern mit Kindern" von Anne-Bärbel Münchmeier plädiert für Selbermachen statt gekaufter Ideen. Mit einer Vielzahl gut zu realisierender Vorschläge macht sie Mut zum Feiern, bei dem auch die Erwachsenen Spaß haben. Nicht ganz neu, aber in dieser Vielfalt äußerst hilfreich sind die "Bewegungslieder für Kinder" von Wolfgang Hering vom Trio "Kunterbunt". Spielerisch - viele von ihnen lassen sich auch szenisch umsetzen - wecken sie Freude an den Möglichkeiten des eigenen Körpers, fördern die Konzentration und sind ein unerschöpfliches Reservoir für phantasievolle Einfälle.
Ähnliche Vorstellungen bewogen wohl auch den Kinderliedermacher Klaus W. Hoffmann mit Unterstützung der Unicef zur Herausgabe seiner "Schönsten Kinderlieder aus aller Welt". Zusammen mit den anmutigen Zeichnungen von Hildegard Müller laden sie nun ein zum Entdecken anderer Länder durch Mitsingen, -tanzen und -spielen. Was sich bei Wolfgang Hering wie von selbst ergibt, scheitert hier leider gelegentlich trotz aller guten Absichten an der Sperrigkeit der folkloristischen Vorlage. HEINKE KILIAN
Karin Mönkemeyer: "Baby- und Kinderspiele".Südwest Verlag, München 1994. 192 S., geb., 29,80 DM. Ab 1 J.
Anne-Bärbel Münchmeier: "Feste feiern mit Kindern". Südwest Verlag, München 1994. 192 S., geb., 29,80 DM. Ab 3 J.
Wolfgang Hering: "Bewegungslieder für Kinder". Rowohlt Verlag, Hamburg 1994. 138 S., Tb., 14,90 DM. Ab 2 J. Dazu CD Deutsche Grammophon, 25,- DM.
Klaus W. Hoffmann/Hildegard Müller: "Die schönsten Kinderlieder aus aller Welt". Arena Verlag, Würzburg 1994.
69 S., geb., 26,80 DM. Ab 4 J. Dazu Kassette, Patmos Verlag, 16,80 DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Spiele für die Kleinen und Kleinsten
Der Mensch spielt, sobald er auf die Welt kommt. Zuerst sind es vor allem Augen und Ohren, die auf sanftes Licht und angenehme rhythmische Musik reagieren. Doch je älter ein Kind wird, desto mehr braucht es auch andere Anregung. Das beginnt mit Fingerspielen, mit Bauen und Legen und wird schließlich zum Gruppen- und Rollenspiel mit anderen Kindern. Und je mehr Wörter, Reime und Lieder ein Kind schon im zweiten und dritten Lebensjahr zu hören bekommt, desto leichter wird es sprechen lernen.
Karin Mönkemeyer, ehemals Gründungsredakteurin bei "Spielen und Lernen", hat solche Spiele gesammelt und sie, ergänzt durch viele Hinweise zur geistigen und körperlichen Entwicklung des Kindes festgehalten. Immer wieder geht es ihr dabei darum, daß Kinder - und seien sie noch so jung - ursprüngliche Erfahrungen machen sollten. Kindheit spielt sich heute zum größten Teil im Hause ab, Mädchen und Jungen wachsen immer häufiger als Einzelkinder auf. Um so wichtiger sind Spielanregungen wie diese. Mit ihnen läßt sich vieles ausgleichen und ein zuverlässiges Gegengewicht zu den vorgefertigten Bildern aus den Medien entwickeln.
Doch nicht nur die alltägliche Beschäftigung mit den Kindern ist wichtig - eine ebenso große Rolle spielen besondere Anlässe. "Feste feiern mit Kindern" von Anne-Bärbel Münchmeier plädiert für Selbermachen statt gekaufter Ideen. Mit einer Vielzahl gut zu realisierender Vorschläge macht sie Mut zum Feiern, bei dem auch die Erwachsenen Spaß haben. Nicht ganz neu, aber in dieser Vielfalt äußerst hilfreich sind die "Bewegungslieder für Kinder" von Wolfgang Hering vom Trio "Kunterbunt". Spielerisch - viele von ihnen lassen sich auch szenisch umsetzen - wecken sie Freude an den Möglichkeiten des eigenen Körpers, fördern die Konzentration und sind ein unerschöpfliches Reservoir für phantasievolle Einfälle.
Ähnliche Vorstellungen bewogen wohl auch den Kinderliedermacher Klaus W. Hoffmann mit Unterstützung der Unicef zur Herausgabe seiner "Schönsten Kinderlieder aus aller Welt". Zusammen mit den anmutigen Zeichnungen von Hildegard Müller laden sie nun ein zum Entdecken anderer Länder durch Mitsingen, -tanzen und -spielen. Was sich bei Wolfgang Hering wie von selbst ergibt, scheitert hier leider gelegentlich trotz aller guten Absichten an der Sperrigkeit der folkloristischen Vorlage. HEINKE KILIAN
Karin Mönkemeyer: "Baby- und Kinderspiele".Südwest Verlag, München 1994. 192 S., geb., 29,80 DM. Ab 1 J.
Anne-Bärbel Münchmeier: "Feste feiern mit Kindern". Südwest Verlag, München 1994. 192 S., geb., 29,80 DM. Ab 3 J.
Wolfgang Hering: "Bewegungslieder für Kinder". Rowohlt Verlag, Hamburg 1994. 138 S., Tb., 14,90 DM. Ab 2 J. Dazu CD Deutsche Grammophon, 25,- DM.
Klaus W. Hoffmann/Hildegard Müller: "Die schönsten Kinderlieder aus aller Welt". Arena Verlag, Würzburg 1994.
69 S., geb., 26,80 DM. Ab 4 J. Dazu Kassette, Patmos Verlag, 16,80 DM.
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