In der Vergangenheit wurde Fettleibigkeit als ein Problem der öffentlichen Gesundheit betrachtet, das zu einer geringeren Lebenserwartung führte und nur die Industrieländer betraf. Inzwischen ist Fettleibigkeit auch in den Entwicklungsländern ein Problem, was vor allem auf die Übernahme des westlichen Lebensstils zurückzuführen ist. Insbesondere die zentrale Fettleibigkeit wird mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen in Verbindung gebracht. Die in diesem Buch besprochene Studie wurde an sechs Sekundarschulen (öffentlich und privat) in Lagos, Nigeria, durchgeführt und umfasste 1 100 Jugendliche. Die Gesamtprävalenz von Übergewicht und Adipositas lag bei 5,8 % bzw. 1,7 %. Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas war an privaten Schulen höher als an öffentlichen Schulen, und Mädchen waren häufiger betroffen als Jungen. Von allen gemessenen anthropometrischen Indizes der zentralen Adipositas wies der Taillenumfang eine stark positive Korrelationmit dem Body Mass Index (BMI) auf. Der Taillenumfang wird daher als Screening- und Überwachungsinstrument bei der Behandlung von Fettleibigkeit empfohlen. Die Prävention von Adipositas sollte bereits im Kindesalter beginnen, da die Prävalenz im frühen Jugendalter höher ist. Es sei darauf hingewiesen, dass Familien, Gesundheitsdienstleister und Gesundheitspolitiker alle eine Rolle spielen müssen.