Die individuelle Aneignung von theologischen und dogmatischen Gehalten basiert auf einer komplexen hermeneutischen Dynamik, die die vorliegende Arbeit als Figurationen untersucht. Unter Figurationen werden dabei sowohl narrativ-bildhafte Elemente auf der Ebene der Textgestaltung als auch hermeneutische Rezeptionsvorgänge verstanden, in denen sich Rezipierende selbst im Text oder Bild wiederfinden und sich auf diese Weise die individuelle Bedeutsamkeit des Gehaltes erschließen. Am Beispiel der Medea und im Anschluss an Philipp Melanchthons rhetorische, philosophische und theologische Werke zeigt dieses Buch aus systematisch-theologischer Perspektive den Zusammenhang der Figurationen in Aneignungsprozessen im Modus der Mediopassivität auf und trägt damit zu einem besseren Verständnis der Bedeutung und Gestaltung lebensnaher Dogmatik bei.