Der anonyme Autor der Hellenika Oxyrhynchia bietet in einem Londoner Papyrus einen ausführlichen Bericht zu verschiedenen Aspekten der Vorgeschichte des Korinthischen Kriegs. Dieser Text dient als Kronzeuge für die Annahme, es habe in der Generation nach Thukydides eine Geschichtsschreibung gegeben, die von wissenschaftlichem Ernst getragen worden sei wie bei Thukydides selbst. Die quellenkritischen Demonstrationen Bruno Bleckmanns kommen zu einer anderen Einschätzung. Der Autor der Hellenika Oxyrhynchia könnte die Technik des »creative writing« mitbegründet haben; dafür sprechen eine Reihe von Indizien. Diese Beurteilung hat Konsequenzen für die Rekonstruktion des Böotischen Kriegs bis zu den Taten des Agesilaos.