Ausgangspunkt der Studie ist die in der germanistischen Mediävistik bereits vielfach diskutierte, aber immer noch höchst aktuelle Debatte zur Fiktionalität vormoderner Literatur. Darin hat gerade die Gattung Artusroman die Frage aufgeworfen, ob von eigenzwecklicher, eigengesetzlich-autonomer Fiktionalität im heutigen Sinne gesprochen werden könne. Die Untersuchung greift diese Diskussion noch einmal auf, ergänzt sie jedoch in zweifacher Hinsicht um eine innovative Vorgehensweise. Einerseits stellt sie arthurisches Textmaterial in einen trans- und intermedialen Vergleich mit Artusfilmen und -serien von den 1950ern bis in die 2010er-Jahre. Zum anderen verwendet die Arbeit einen semio-pragmatischen Ansatz, der sowohl die Textgestaltung als auch die Rezeption berücksichtigt. Dazu werden zunächst auf text-/filmimmanenter Ebene die jeweiligen Erzählmöglichkeiten des arthurischen Narrativs ausgelotet; des Weiteren schließt das Analysewerkzeug pragmatisch an den spatial turn an und nimmtarthurisches Erzählen unter räumlichen Ordnungsmustern in den Blick. Dabei werden Text und Film selbst als dynamische Räume begriffen, in denen kulturelle Gegeben- und Eigenheiten geformt und ausgehandelt, gesellschaftliche Regeln und Ordnungsmuster diskutiert und ausagiert sowie Wissensbestände gespeichert und erweitert werden. Daher entwirft das Buch als Untersuchungsparameter den Terminus des 'Möglichkeitsraums'.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.