Ist die Rede von epistemischen Qualitäten, so gelten diese gemeinhin den Fabrikationen der Wissenschaften, nicht aber solchen Erzeugnissen, die vornehmlich der Unterhaltung dienen - wie Fiktionen im Allgemeinen und fiktionalen Filmen im Besonderen. Ausgehend von wissenschaftstheoretischen, -historischen und -soziologischen Betrachtungen experimenteller Prozesse aus den Naturwissenschaften, offenbart sich der Laborraum indes qua seiner Prozesshaftigkeit als abstrakter Bewegungsraum. Wenn letzterer aber ebenso kennzeichnend für den filmischen Raum ist, der stets zwischen Topographie und Topologie oszilliert, dann stellt sich die Frage, inwiefern auch fiktionale Filme als Experimente betrachtet werden und somit Wissen hervorbringen können. Diesem Ansatz folgend, untersucht Thorsten Singer, wie sich die beispielhaft gewählten Science-Fiction-Filme Demon Seed (Donald Cammell, USA 1977) und Ex Machina (Alex Garland, UK 2015) zwischen propositionalen, praktischen und phänomenalen Wissensstrukturen zum einen sowie zwischen Gedankenexperiment, Simulation und Experiment zum anderen verhalten.