»Ältere Männer in tiefen schwarzen Sesseln« waren es, die aus der Sicht einer der ersten Studentinnen an der Hochschule für Fernsehen und Film München 1967 in der Aufnahmekommission über das Schicksal der zukünftigen Studierenden entschieden. Frauen waren in den ersten Jahrgängen sehr schwach vertreten, die Filmbranche galt als Herrschaftsbereich der Männer. Für die Studentinnen der ersten Jahrgänge der HFF bedeutete das: sich auf die Suche nach neuen, eigenen Wegen zu machen und damit auch nach spezifisch weiblichen Themen und Ausdrucksformen.Schon in den 1980er Jahren gehörten die HFF-Frauen zu den Impulsgeberinnen der Hochschule und drangen in die »männliche Bastion« ein. Seit den 1990er Jahren sind sie auf Erfolgskurs und haben zu der Auszeichnung »HFF - die Oscar-Schmiede« einen großen Beitrag geleistet. Heute kann man sagen, dass die Hochschule nicht mehr - wie es 1967 hieß - eine Hochschule für »gestandene Männer« ist, sondern eine Hochschule für »gestandene«, gleichberechtigte Frauen und Männer. Die Autorinnen untersuchen in diesem Buch die Erfolgsgeschichte der HFF aus der Sicht der Frauen. Henriette Kaiser führte 41 Interviews mit Absolventinnen, die tiefe Einblicke in die Berufs- und Lebenssituation der Filmemacherinnen geben. Claudia Schröter geht in einer umfangreichen Online-Befragung mit 364 Absolventinnen dem Forschungsinteresse »Wie geht es den Frauen der HFF heute?« nach. Monika Lerch-Stumpf lässt nach ihrer 35-jährigen Lehr- und Forschungstätigkeit an der HFF - und als Alumni- und Frauenbeauftragte - in einer historischen Aufarbeitung die Situation der HFF-Frauen Revue passieren.