Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1+, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Faszinosum Revange: Mediale Interpretation der Rachethematik, Sprache: Deutsch, Abstract: Sie ist eines der schweren Ur-Themen der Menschheit und dem Gerechtigkeitsempfinden jedes Einzelnen unweigerlich ein Bedürfnis: die Rache. Als solche verfolgt sie grundsätzlich das Ziel, das Gleichgewicht zwischen dem Geschädigten und dem Täter wiederherzustellen. Die Motivation speist sich dabei aus dem Verlangen nach Gerechtigkeit und Befriedigung. Im Film hat und erfährt Rache als thematischer Gegenstand stetig weiter zahlreiche Repräsentationen und Verarbeitungen. Dass die wichtigste Form der Massenkommunikationsmittel für die Kulturen des 21. Jahrhunderts zweifelsohne die Bildmedien sind, macht den Film für die Soziologie zu einer mehr als relevanten Quelle. In ihrer Erscheinung als ein natürliches und gleichzeitig katastrophal unheilvolles Phänomen, wird Rache in den modernen Medien routiniert selbstverständlich als schlichtes Spannungs- und Actionelement genutzt. Explizit fokussiert, widmet sich auch eine südkoreanische Rache-Trilogie nach Park Chan-wook, als eine fiktive und kommerzielle Form der Verarbeitung dem Motiv der Rache. Das populärste und hoch prämierte zweite Werk der Reihe, "Oldboy" (Originaltitel: Oldeuboi), erfuhr in 2013 bereits eine amerikanisierte Neuauflage im Stil einer Hollywood Produktion. Inhaltlich setzt sich das Original mit dem Sujet des gnadenlosen Rächers auseinander. Es beleuchtet drastisch das Wesen und die Folgen des menschlichen Rachebedürfnisses. In welcher Weise er sich diesem in seiner Umsetzung annähert, hat sich diese Arbeit zur Aufgabe gemacht, herauszustellen.Auf Grundlage des Spielfilms "Oldboy" soll die vorliegende Arbeit aufzeigen, welche Aussagen sich aus der kinematografischen Produktion in Bezug auf den filmischen Umgang mit der Thematik der Rache und ihrer Ausübung gewinnen lassen. Hinsichtlich dazu wird insbesondere betrachtet werden, inwiefern das Motiv der Rache nach dem Rechtsgrundsatz der Talion aufgegriffen ist. Der Fragestellung vorrausgehend, soll im Kontext dieser Arbeit zunächst knapp auf die ursprüngliche Begrifflichkeit und den Stellenwert des ius talionis im Heute eingegangen werden. Am Ende steht die Überlegung, worin der daraus resultierende, möglicherweise moralische Aussagewert in den Darstellungen dieses Films liegt.
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