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Über kirchliche Finanzen wird zwar viel diskutiert, in der Regel überwiegen jedoch die Spekulationen. Erstmals seit 30 Jahren liegt nun wieder eine umfassende Darstellung zu Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland vor, die diese Informationslücke schließt. Carsten Frerk hat für seine Studie die Haushaltspläne von Bund und Ländern, die Geschäftsberichte der Kirchenbanken, amtliche und kirchliche Statistiken, die Jahresberichte der Hilfs- und Missionswerke und unzählige weitere Quellen ausgewertet. Er beschränkt sich dabei nicht auf die "verfasste Kirche", sondern versucht, soweit…mehr

Produktbeschreibung
Über kirchliche Finanzen wird zwar viel diskutiert, in der Regel überwiegen jedoch die Spekulationen. Erstmals seit 30 Jahren liegt nun wieder eine umfassende Darstellung zu Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland vor, die diese Informationslücke schließt. Carsten Frerk hat für seine Studie die Haushaltspläne von Bund und Ländern, die Geschäftsberichte der Kirchenbanken, amtliche und kirchliche Statistiken, die Jahresberichte der Hilfs- und Missionswerke und unzählige weitere Quellen ausgewertet. Er beschränkt sich dabei nicht auf die "verfasste Kirche", sondern versucht, soweit möglich die "Wirtschaft im Raum der Kirchen" zu berücksichtigen. Denn wer ein Bild von der tatsächlichen Vermögenslage der Kirchen gewinnen will, muss über die in Kirche und Politik kontrovers diskutierte Kirchensteuer hinaus zahlreiche weitere Bereiche berücksichtigen. Viele "kirchliche Rechtsträger" (von der Kirchengemeinde bis zur Stiftung) verfügen über Grundbesitz, Immobilien oder Firmenbeteiligungen. Im "kirchlichen Raum" sind zahlreiche Unternehmen angesiedelt, sei es in der Gastronomie, der Touristikbranche oder in der Bauwirtschaft. Die Einlagen kirchlicher Einrichtungen bei den Kirchenbanken sind in den letzten Jahren - bei öffentlich immer wieder betonter Armut - wiederum angewachsen. Gleichzeitig erhalten die Kirchen staatliche Zuwendungen in einem Umfang, der die Kirchensteuereinnahmen deutlich übersteigt. Bei aller Datenfülle sorgen die detaillierte Gliederung sowie über 150 Graphiken und Schaubilder dafür, dass das Buch übersichtlich bleibt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Matthias Drobinski ist enttäuscht von diesem Buch über den Reichtum der Kirche in Deutschland. Zwar räumt er ein, dass der Leser "viele gute Informationen" erhält, und der Autor "tapfer" versucht hat, sämtliche Einkünfte der katholischen und evangelischen Kirche zu erfassen. Doch bleibt es nach Ansicht des Rezensenten eine "Fleißarbeit", deren Aussagewert begrenzt ist. Eine Schwierigkeit der Studie sieht er in der Unmöglichkeit, das Vermögen der Kirchen wirklich festzustellen. Außerdem hält es Drobinski für einen Fehler, nicht auch die Ausgaben genau zu untersuchen. Wirklich interessant hätte der Rezensent nämlich die Frage gefunden, wie die Kirchen denn mit ihren Besitztümern und Einnahmen verfahren - im Sinne ihrer Religion oder nach gewinnorientierten Prinzipien wie jedes andere Unternehmen auch? Hier sieht der Rezensent eine "Chance vergeben". Er findet es im Ergebnis etwas billig, dass die Studie nur zeigen will, wie viel Geld die Kirchen einnehmen.

© Perlentaucher Medien GmbH