Martin Walser erzählt in seinem Roman Finks Krieg von dem Konflikt um eine Stellenbesetzung in der Hessischen Staatskanzlei, der sich von 1988 bis 1994 tatsächlich zugetragen hat. Im Mittelpunkt der Ereignisse steht der Leitende Ministerialrat Stefan Fink, der in der Staatskanzlei für die Verbindung zu den Kirchen zuständig ist. Als er im Zuge einer politischen Veränderung, einer Intrige, versetzt werden soll, wehrt er sich und führt, mit der Zeit immer einsamer werdend, einen langen Kampf über viele Instanzen, der Formen eines persönlichen Krieges annimmt. Je länger er diesen Kampf führt, desto mehr muß er erfahren, daß sein Krieg eben nur sein Krieg ist.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.02.1996Finks Krieg
Martin Walsers Entschlüsselung einer politischen Affäre
So könnte man die Geschichte beginnen:
"Der Leitende Ministerialrat in der Hessischen Staatskanzlei, W., wird künftig wieder das tun, was er bis 1988 achtzehn Jahre lang getan hatte." (F.A.Z. vom 2. März 1992.)
Oder man könnte sie so beginnen:
"In Wiesbaden am Rhein lebte, gegen Ende der achtziger Jahre unseres Jahrhunderts, ein Ministerialrat namens Stefan Fink, Sohn eines Beamten, einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit. Dieser außerordentliche Mann würde bis in sein fünfzigstes Jahr für das Muster eines guten Staatsbürgers haben gelten können. Er besaß in der Hessischen Staatskanzlei das Referat für Kirchen und Religionsfragen; die Kinder, die ihm sein Weib schenkte, erzog er, in der Furcht Gottes, zur Arbeitsamkeit und Treue; nicht einer war unter seinen Nachbarn, der sich nicht seiner Wohltätigkeit, oder seiner Gerechtigkeit erfreut hätte; kurz, die Welt würde sein Andenken haben segnen müssen, wenn er in einer Tugend nicht ausgeschweift wäre."
Das sind zwei Anfänge - der einer Zeitungsmeldung und die abgewandelten ersten Zeilen von Kleists "Michael Kohlhaas" -, zwei Varianten einer Geschichte. Martin Walser hat einen dritten Anfang gefunden. Sein Rechtsgefühl ließ den Roßhändler Michael Kohlhaas zum Räuber und Mörder werden. Das Rechtsgefühl des Beamten Fink treibt ihn in Rachegelüste, Tötungsphantasien und schließlich in einen unbarmherzigen Krieg. Kleists Novelle trägt den Ton einer alten Chronik und versetzt den entsetzlichen Bericht in die trügerische Nüchternheit der Kanzleien. Walsers Roman ist schiere Gegenwart. Er spielt in den Kanzleien, die Kleists Geschichte die Sprache liehen. Gegen den unendlichen Langmut der Institution, die seit Ewigkeiten und für Ewigkeiten Gesetze anfertigt oder verwirft, Beschlüsse faßt oder kassiert, gegen ihre unvordenkliche Autorität erhebt sich im Jahre 1988 ein neuer Kohlhaas. Aber es ist ein Kohlhaas, der Fleisch von ihrem Fleische ist, einer, der selber beurkundet, beschlossen oder verworfen hat, ein Kohlhaas, der im Leben nur noch auf die Gehaltsgruppe B 6, die Leuschner-Medaille und zu Weihnachten auf den Champagner von Ignatz Bubis hofft.
Walsers Held, der Leitende Ministerialrat Stefan Fink, hat den Krieg im Kopf. Nach dem Regierungswechsel erfährt er vom christdemokratischen Staatssekretär Tronkenburg, dem neuen Chef der Staatskanzlei, daß sich die Kirchen, für die der Sozialdemokrat Fink zuständig ist, über seine Amtsführung beschwert hätten. Eine Versetzung sei unumgänglich, der Nachfolger fast schon ernannt. Das ist die Ausgangssituation dieses Romans: die geringste, die allergewöhnlichste Variante eines Beamtenschicksals.
Aber aus der ganz unscheinbaren Präambel wird eine aufregende und überaus irritierende Geschichte. Das macht: der Ministerialrat Fink spielt nicht mit. Er fühlt sich in seiner Ehre getroffen. Er verlangt Beweise für die Beschwerden. Haß und Rachegefühle wachsen in ihm zu einem unabwendbaren Tötungsverlangen zusammen. Aus seinem Dienstzimmer in der Hessischen Staatskanzlei, aus dem Innenraum der Macht, beginnt der Beamte Fink seinen Krieg gegen das Land Hessen.
Dies ist die Geschichte, mit deren Vorabdruck wir heute beginnen. Es hat über dieses Buch Spekulationen oder, mit den Worten des in ähnlicher Situation ertappten Thomas Mann zu sprechen, Gewisper und Getuschel gegeben. Denn Walser hat seine Geschichte nicht erfunden. Er verdichtet einen Vorgang, der vor einigen Jahren das Land Hessen in eine ernsthafte Krise gebracht hat. Jahrelang hat Walser die Ereignisse literarisch überwacht und recherchiert und dabei immer wieder auf die fast fünfzig Aktenordner zurückgegriffen, in denen der Hauptbeteiligte, der Ministerialrat Wirtz, fast jedes Detail seines Feldzuges archivierte. Wer die Zeitungsartikel der damaligen Vorgänge kennt, der bemerkt erst jetzt, nach der Lektüre von Walsers Roman, welch hochliterarischer Stoff hier vor aller Augen lag. Schon nach kurzer Zeit war man des Kampfes um Wirtz überdrüssig geworden - nicht nur die Zeitungsleser, sondern fast alle Beteiligten, die entnervt waren von der Beharrlichkeit eines Mannes, der unablässig behauptete, man habe an ihm ein Unrecht begangen.
Jetzt liest man das alles anders. Jetzt spürt man plötzlich auch in den alten Unterlagen, welche Radikalität des Gefühls sich hier eine Öffentlichkeit schaffte. Absetzungen, Strafverfahren, Gefängnis, Selbstmord, der angedroht, und Selbstmord, der erhofft wird - die ganze Semantik von Schuld und Sühne geistert durch die alten Zeitungsberichte. Martin Walser hat den Stoff bemerkt. Und einen Roman geschrieben, der Bestand haben wird.
"In der Frankfurter Allgemeinen wurde der Beamte Fink als böse Type dargestellt. Nicht nur, daß er erzwungen habe, die Kritik der früheren Landesregierung an ihm müsse zurückgenommen werden, er habe sich auch noch Prozeßkosten in fünfstelliger Höhe erstritten. Der Beamte Fink ertrug das nicht, in aller Öffentlichkeit so heruntergemacht zu werden. Stundenlang drehte er in seinem Dienstzimmer Runden auf dem Teppich und fluchte. Ziel seiner Flüche: diese F.A.Z. Er mußte Reden halten gegen diese Zeitung, sonst hätte er nicht mehr atmen können. Manieren, rief er, sind in der F.A.Z daheim!" So liest der Beamte Fink die Zeitung. Es versteht sich von selbst, daß er ungerecht und höchst einseitig ist - aber gerade diese Parteilichkeit sichert dem Roman jene höhere poetische Gerechtigkeit, auf die der Leser von der ersten Zeile an hofft.
Wie oft haben wir den Roman unserer Zeit und unserer Verhältnisse gefordert. Wie oft wurde in der Literaturkritik ein Realismus gewünscht, der dem Leser die Augen öffnet und ihn nicht nur zum Raum-, sondern auch zum Zeitgenossen des Autors macht. Walser ist das gelungen. Es ist bisher keine Kunst gewesen, wenn ein hoher Wiesbadener Beamte in der Mittagspause von der Staatskanzlei in der Bierstadter Straße über Friedrichstraße, Marktplatz und Ellenbogengasse zu Karstadt ging. "Finks Krieg" hat aus diesem Weg ein Kunststück gemacht. Geschrieben aus der Innenwelt des Beamten Fink, seiner Manie, seinem Haß, seinem unendlichen Selbstgespräch, gewinnt jedes Zeichen einer äußeren Wirklichkeit für den Leser erstaunliche Bindungskraft. Das Kaufhaus, das Restaurant, das Auto, kurzum: die banalste Warenwelt als Fluchtburg des Lesers vor den Abgründen der Seele - dies ausdrücken zu können, ohne ins Groteske zu verfallen, ist eine Leistung dieses Romans.
Es wäre falsch, Walsers Buch einer auf Enthüllung zielenden Form des Journalismus zuzuordnen. Fast alles, worüber er schreibt, ist öffentlich. Privat ist einzig die Gefühlslage seines prekären Helden. Er leidet unter dem Widerspruch, daß er um eines objektiv Guten willen benutzen muß, was ihn benutzt. Die parteipolitische Instrumentalisierung seines Falles unter der CDU-Regierung schlägt beim Regierungswechsel auf ihn zurück. "Da sah ich", heißt es, "auf der Höhe des Kronprinzenpalais den immergrünen Herrn Joseph Fischer, den die Welt Joschka nennt, auf mich zukommen. Diesmal sah ich ihm voll entgegen. Dieses Mal hielt ich den Blick durch."
Dieser starre, sich nicht mehr abwendende Blick geht durch das Buch. Er erfaßt eine Wirklichkeit, wie wir sie in der zeitgenössischen Literatur sehr lange nicht mehr gefunden haben. Natürlich ist dies auch ein Schlüsselroman. Wir werden uns hüten, jetzt schon jene zu entschlüsseln, die unter Kunstnamen auftauchen und sich in dem Buch wiedererkennen mögen. Viele sind pensioniert, manche noch immer im Amt, andere erhoben oder gefallen. Sie sind nun Personal der Literatur geworden und können zufrieden sein. Seit Koeppens "Treibhaus" 1953 erschienen ist, hat es ein besseres Buch über das leise Verhältnis von Macht und Wahn nicht gegeben. FRANK SCHIRRMACHER
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Martin Walsers Entschlüsselung einer politischen Affäre
So könnte man die Geschichte beginnen:
"Der Leitende Ministerialrat in der Hessischen Staatskanzlei, W., wird künftig wieder das tun, was er bis 1988 achtzehn Jahre lang getan hatte." (F.A.Z. vom 2. März 1992.)
Oder man könnte sie so beginnen:
"In Wiesbaden am Rhein lebte, gegen Ende der achtziger Jahre unseres Jahrhunderts, ein Ministerialrat namens Stefan Fink, Sohn eines Beamten, einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit. Dieser außerordentliche Mann würde bis in sein fünfzigstes Jahr für das Muster eines guten Staatsbürgers haben gelten können. Er besaß in der Hessischen Staatskanzlei das Referat für Kirchen und Religionsfragen; die Kinder, die ihm sein Weib schenkte, erzog er, in der Furcht Gottes, zur Arbeitsamkeit und Treue; nicht einer war unter seinen Nachbarn, der sich nicht seiner Wohltätigkeit, oder seiner Gerechtigkeit erfreut hätte; kurz, die Welt würde sein Andenken haben segnen müssen, wenn er in einer Tugend nicht ausgeschweift wäre."
Das sind zwei Anfänge - der einer Zeitungsmeldung und die abgewandelten ersten Zeilen von Kleists "Michael Kohlhaas" -, zwei Varianten einer Geschichte. Martin Walser hat einen dritten Anfang gefunden. Sein Rechtsgefühl ließ den Roßhändler Michael Kohlhaas zum Räuber und Mörder werden. Das Rechtsgefühl des Beamten Fink treibt ihn in Rachegelüste, Tötungsphantasien und schließlich in einen unbarmherzigen Krieg. Kleists Novelle trägt den Ton einer alten Chronik und versetzt den entsetzlichen Bericht in die trügerische Nüchternheit der Kanzleien. Walsers Roman ist schiere Gegenwart. Er spielt in den Kanzleien, die Kleists Geschichte die Sprache liehen. Gegen den unendlichen Langmut der Institution, die seit Ewigkeiten und für Ewigkeiten Gesetze anfertigt oder verwirft, Beschlüsse faßt oder kassiert, gegen ihre unvordenkliche Autorität erhebt sich im Jahre 1988 ein neuer Kohlhaas. Aber es ist ein Kohlhaas, der Fleisch von ihrem Fleische ist, einer, der selber beurkundet, beschlossen oder verworfen hat, ein Kohlhaas, der im Leben nur noch auf die Gehaltsgruppe B 6, die Leuschner-Medaille und zu Weihnachten auf den Champagner von Ignatz Bubis hofft.
Walsers Held, der Leitende Ministerialrat Stefan Fink, hat den Krieg im Kopf. Nach dem Regierungswechsel erfährt er vom christdemokratischen Staatssekretär Tronkenburg, dem neuen Chef der Staatskanzlei, daß sich die Kirchen, für die der Sozialdemokrat Fink zuständig ist, über seine Amtsführung beschwert hätten. Eine Versetzung sei unumgänglich, der Nachfolger fast schon ernannt. Das ist die Ausgangssituation dieses Romans: die geringste, die allergewöhnlichste Variante eines Beamtenschicksals.
Aber aus der ganz unscheinbaren Präambel wird eine aufregende und überaus irritierende Geschichte. Das macht: der Ministerialrat Fink spielt nicht mit. Er fühlt sich in seiner Ehre getroffen. Er verlangt Beweise für die Beschwerden. Haß und Rachegefühle wachsen in ihm zu einem unabwendbaren Tötungsverlangen zusammen. Aus seinem Dienstzimmer in der Hessischen Staatskanzlei, aus dem Innenraum der Macht, beginnt der Beamte Fink seinen Krieg gegen das Land Hessen.
Dies ist die Geschichte, mit deren Vorabdruck wir heute beginnen. Es hat über dieses Buch Spekulationen oder, mit den Worten des in ähnlicher Situation ertappten Thomas Mann zu sprechen, Gewisper und Getuschel gegeben. Denn Walser hat seine Geschichte nicht erfunden. Er verdichtet einen Vorgang, der vor einigen Jahren das Land Hessen in eine ernsthafte Krise gebracht hat. Jahrelang hat Walser die Ereignisse literarisch überwacht und recherchiert und dabei immer wieder auf die fast fünfzig Aktenordner zurückgegriffen, in denen der Hauptbeteiligte, der Ministerialrat Wirtz, fast jedes Detail seines Feldzuges archivierte. Wer die Zeitungsartikel der damaligen Vorgänge kennt, der bemerkt erst jetzt, nach der Lektüre von Walsers Roman, welch hochliterarischer Stoff hier vor aller Augen lag. Schon nach kurzer Zeit war man des Kampfes um Wirtz überdrüssig geworden - nicht nur die Zeitungsleser, sondern fast alle Beteiligten, die entnervt waren von der Beharrlichkeit eines Mannes, der unablässig behauptete, man habe an ihm ein Unrecht begangen.
Jetzt liest man das alles anders. Jetzt spürt man plötzlich auch in den alten Unterlagen, welche Radikalität des Gefühls sich hier eine Öffentlichkeit schaffte. Absetzungen, Strafverfahren, Gefängnis, Selbstmord, der angedroht, und Selbstmord, der erhofft wird - die ganze Semantik von Schuld und Sühne geistert durch die alten Zeitungsberichte. Martin Walser hat den Stoff bemerkt. Und einen Roman geschrieben, der Bestand haben wird.
"In der Frankfurter Allgemeinen wurde der Beamte Fink als böse Type dargestellt. Nicht nur, daß er erzwungen habe, die Kritik der früheren Landesregierung an ihm müsse zurückgenommen werden, er habe sich auch noch Prozeßkosten in fünfstelliger Höhe erstritten. Der Beamte Fink ertrug das nicht, in aller Öffentlichkeit so heruntergemacht zu werden. Stundenlang drehte er in seinem Dienstzimmer Runden auf dem Teppich und fluchte. Ziel seiner Flüche: diese F.A.Z. Er mußte Reden halten gegen diese Zeitung, sonst hätte er nicht mehr atmen können. Manieren, rief er, sind in der F.A.Z daheim!" So liest der Beamte Fink die Zeitung. Es versteht sich von selbst, daß er ungerecht und höchst einseitig ist - aber gerade diese Parteilichkeit sichert dem Roman jene höhere poetische Gerechtigkeit, auf die der Leser von der ersten Zeile an hofft.
Wie oft haben wir den Roman unserer Zeit und unserer Verhältnisse gefordert. Wie oft wurde in der Literaturkritik ein Realismus gewünscht, der dem Leser die Augen öffnet und ihn nicht nur zum Raum-, sondern auch zum Zeitgenossen des Autors macht. Walser ist das gelungen. Es ist bisher keine Kunst gewesen, wenn ein hoher Wiesbadener Beamte in der Mittagspause von der Staatskanzlei in der Bierstadter Straße über Friedrichstraße, Marktplatz und Ellenbogengasse zu Karstadt ging. "Finks Krieg" hat aus diesem Weg ein Kunststück gemacht. Geschrieben aus der Innenwelt des Beamten Fink, seiner Manie, seinem Haß, seinem unendlichen Selbstgespräch, gewinnt jedes Zeichen einer äußeren Wirklichkeit für den Leser erstaunliche Bindungskraft. Das Kaufhaus, das Restaurant, das Auto, kurzum: die banalste Warenwelt als Fluchtburg des Lesers vor den Abgründen der Seele - dies ausdrücken zu können, ohne ins Groteske zu verfallen, ist eine Leistung dieses Romans.
Es wäre falsch, Walsers Buch einer auf Enthüllung zielenden Form des Journalismus zuzuordnen. Fast alles, worüber er schreibt, ist öffentlich. Privat ist einzig die Gefühlslage seines prekären Helden. Er leidet unter dem Widerspruch, daß er um eines objektiv Guten willen benutzen muß, was ihn benutzt. Die parteipolitische Instrumentalisierung seines Falles unter der CDU-Regierung schlägt beim Regierungswechsel auf ihn zurück. "Da sah ich", heißt es, "auf der Höhe des Kronprinzenpalais den immergrünen Herrn Joseph Fischer, den die Welt Joschka nennt, auf mich zukommen. Diesmal sah ich ihm voll entgegen. Dieses Mal hielt ich den Blick durch."
Dieser starre, sich nicht mehr abwendende Blick geht durch das Buch. Er erfaßt eine Wirklichkeit, wie wir sie in der zeitgenössischen Literatur sehr lange nicht mehr gefunden haben. Natürlich ist dies auch ein Schlüsselroman. Wir werden uns hüten, jetzt schon jene zu entschlüsseln, die unter Kunstnamen auftauchen und sich in dem Buch wiedererkennen mögen. Viele sind pensioniert, manche noch immer im Amt, andere erhoben oder gefallen. Sie sind nun Personal der Literatur geworden und können zufrieden sein. Seit Koeppens "Treibhaus" 1953 erschienen ist, hat es ein besseres Buch über das leise Verhältnis von Macht und Wahn nicht gegeben. FRANK SCHIRRMACHER
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