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Als Finn die Haustür öffnet, erschrickt er: Ein fremder Mann mit einem Blumenstrauß steht vor ihm. Er heißt Frank und ist, wie sich herausstellt, sein Vater! Frank hat die gleichen dunklen Zottelhaare wie Finn und er ist Musiker. Dass er Bassgitarre spielt, findet Finn cool. Er selbst trommelt leidenschaftlich gerne - sein größter Wunsch ist ein Schlagzeug. Aber warum hat Frank sich nie um ihn gekümmert? Und warum bleibt er nicht bei Finn und seiner Mutter? Ein tröstliches und warmherziges Buch über einen liebenswerten kleinen Jungen, der ohne Vater aufwächst. Einfühlsam und glaubwürdig erzählt und fein ins Bild gesetzt!…mehr

Produktbeschreibung
Als Finn die Haustür öffnet, erschrickt er: Ein fremder Mann mit einem Blumenstrauß steht vor ihm. Er heißt Frank und ist, wie sich herausstellt, sein Vater! Frank hat die gleichen dunklen Zottelhaare wie Finn und er ist Musiker. Dass er Bassgitarre spielt, findet Finn cool. Er selbst trommelt leidenschaftlich gerne - sein größter Wunsch ist ein Schlagzeug. Aber warum hat Frank sich nie um ihn gekümmert? Und warum bleibt er nicht bei Finn und seiner Mutter? Ein tröstliches und warmherziges Buch über einen liebenswerten kleinen Jungen, der ohne Vater aufwächst. Einfühlsam und glaubwürdig erzählt und fein ins Bild gesetzt!
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.12.2012

Papa für manchmal
Wie Finn seinen Vater findet und ihn wieder verliert, einen Steckbrief
aufhängt und schließlich dafür belohnt wird. Ein Trommelabenteuer
VON PETRA STEINBERGER
Finn wünscht sich einen Vater, was absolut verständlich ist, jeder hätte doch gern einen Vater. Allerdings ist es inzwischen heute auch nicht mehr ungewöhnlich, dass gar kein Vater da ist, auch Finns Mutter Mona ist alleinerziehend. Aber weil Finns Vaterwunsch nicht einfach verschwindet, nur weil die Gesellschaft sich verändert hat, erfindet der Junge eine moderne Robinson-Crusoe-Geschichte, nach der sein Vater auf einer Reise abhanden kam und sich nun zurückkämpfen muss zu seiner Familie. Aber weil auch diese Geschichte die Traurigkeit nicht ganz heilt, die Finn manchmal empfindet, verlegt er sich aufs Schlagzeugspielen. Das heißt, er würde sich gern darauf verlegen, wenn es nicht so laut wäre und Mona Angst hätte, die Nachbarn könnten protestieren.
  Und dann steht er eines Tages doch vor der Tür, der Vater. Frank ist einer, der es nicht lang aushält an einem Ort. Einer, der Mona sicher noch liebt, aber es nicht schafft, lange bei einer Familie zu bleiben. Vielleicht braucht Frank die Freiheit, will sich nicht binden, ist sowieso ein bisschen wild und ungehobelt. Und deshalb, gerade während Finn sich an seinen Vater gewöhnt, schickt Mona ihn wieder weg. Denn würde es nicht Finns (und natürlich auch ihre eigene) Traurigkeit nur noch verschlimmern, wenn Frank dann später einfach wieder verschwinden würde?
  Nun, so einfach ist es dann natürlich nicht. Finn entwickelt also ein paar Ideen, die mit Schlagzeugen und Steckbriefen zu tun haben, um seinen Vater doch noch zurückzuholen. Und es zeigt sich, dass Erwachsene, auch wenn sie es wirklich gut meinen mit ihren Kindern, oft nicht die beste Vorstellung davon haben, was man ihnen zumuten kann und was nicht. Leuntje Aarnoutse hat diese kleine Geschichte stringent aus der Sicht Finns erzählt, und es gelingt ihr, seine Zerrissenheit und seine Hoffnungen einzufangen, ohne dass es allzu didaktisch und erklärend herüberkommt. In dieser Geschichte stört eigentlich nur eine Kleinigkeit: das Schlagzeug. Ist eine Trommel, ja, ausgerechnet eine Trommel (Symbol, aufgepasst!) denn wirklich nötig, um die nicht immer einfachen Beziehungen zwischen Finn, Frank, Mona und dem vierten im Bunde, dem Nachbarn Uwe darzustellen und zu überhöhen? Das Schlagzeug als emotionaler Katalysator – das scheint dann doch ein bisschen sehr offensichtlich (ist aber wirklich nur eine Nebensächlichkeit). Dafür gelingt es Leuntje Aarnoutse wunderbar, die intimen Wechselbeziehungen zwischen den Erwachsenen durch Finns Augen darzustellen – ohne dass es je peinlich wird oder verdruckst.
  „Manche Väter sind weg. Manche Väter wohnen woanders. Manche Väter sind tot. Aber jeder hat einen Vater“, sagt der Nachbar Uwe einmal zu Finn. Das ist wohl auch die wichtigste Botschaft dieses Buches: Es muss nicht immer ein Happy End im klassischen Sinn sein, das ein Kind glücklich oder wenigstens zufrieden machen kann. Manchmal sind Väter eben nur ab und zu da. Manchmal kommen sie und gehen dann wieder. Hauptsache, sie kommen immer wieder zurück.
Leuntje Aarnoutse: Finn trommelt los. Mit Bildern von SaBine Büchner. Aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann. Gerstenberg 2012. 120 Seiten, 12,95 Euro.
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