Am 1. April 1896 schließt der noch nicht ganz dreißigjährige Anton Sauerwald zum ersten Mal sein Geschäft in der Kölner Breite Straße auf. Er hat einen Musikalienhandel eröffnet, in dem er zunächst Noten, Streichinstrumente und Zubehör verkauft. Für ihn ist es ein besonderes Wagnis. Denn seit seinem achtzehnten Lebensjahr ist Anton Sauerwald blind. Im Gründungsjahr ist das Unternehmen noch klein und in beengten Räumen untergebracht. Bis in die 1920er-Jahre aber wird sich Anton Sauerwalds Geschäft zu einem der größten Pianomagazine auf dem Kölner Prachtboulevard Hohenzollernring entwickelt haben. "Firma Anton Sauerwald" ist die Geschichte eines Mannes, der sich durch seine körperliche Einschränkung nicht entmutigen lässt, sondern seinen Lebenstraum verwirklicht. Darüber hinaus spiegeln sich in der Biographie und Unternehmensgeschichte die kulturellen Entwicklungen Westfalens im ausgehenden 19. Jahrhundert sowie der rheinischen Metropole Köln bis in die 1930er-Jahre. Nicht zuletzt berichtet das Buch über die Blütezeit der deutschen Klavierindustrie sowie ihren Abschwung durch das Aufkommen des Radios.
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