"'Glauben Sie an das Paranormale?', fragte der Mann. Monique schüttelte den Kopf. Sie glaubte nicht einmal an das Normale."
Seit sie von ihrer großen Liebe Thomas verlassen wurde, hat für die Schriftstellerin Monique Champagne das Schreiben seinen Sinn verloren. Um der inneren Leere zu entkommen, stürzt sie sich mit Leidenschaft in eine neue Herausforderung: den Kampf gegen die Überfischung. Ihr glühendes Plädoyer zum Thema in einer Zeitung bleibt nicht unbeachtet. Sie erhält die Einladung, Fischkongresse in ganz Europa durch poetische Beiträge aufzulockern, und bricht auf zu einer Reise, die sie nach Tallinn, Lissabon, Athen, Istanbul und an die Ufer von acht Meeren führt - bevor sie am Ende auf sich selbst zurückgeworfen wird und sich der Frage stellen muss: Wie lange kann man sich hinter Lachs und Thunfisch verstecken?
Annelies Verbekes Sinn für Situationskomik und ihr lakonischer Humor lassen sie auch über Hochdramatisches mit großer Leichtigkeit schreiben und machen diesen Roman, der in Verbekes Heimat als ihr literarischer Durchbruch gefeiert wird, zu einem temporeichen, irrwitzigen Abenteuer.
"Unwiderstehlich."
De Volkskrant
"Eine Liebesgeschichte von schwindelerregender Dimension."
NRC Handelsblad
Seit sie von ihrer großen Liebe Thomas verlassen wurde, hat für die Schriftstellerin Monique Champagne das Schreiben seinen Sinn verloren. Um der inneren Leere zu entkommen, stürzt sie sich mit Leidenschaft in eine neue Herausforderung: den Kampf gegen die Überfischung. Ihr glühendes Plädoyer zum Thema in einer Zeitung bleibt nicht unbeachtet. Sie erhält die Einladung, Fischkongresse in ganz Europa durch poetische Beiträge aufzulockern, und bricht auf zu einer Reise, die sie nach Tallinn, Lissabon, Athen, Istanbul und an die Ufer von acht Meeren führt - bevor sie am Ende auf sich selbst zurückgeworfen wird und sich der Frage stellen muss: Wie lange kann man sich hinter Lachs und Thunfisch verstecken?
Annelies Verbekes Sinn für Situationskomik und ihr lakonischer Humor lassen sie auch über Hochdramatisches mit großer Leichtigkeit schreiben und machen diesen Roman, der in Verbekes Heimat als ihr literarischer Durchbruch gefeiert wird, zu einem temporeichen, irrwitzigen Abenteuer.
"Unwiderstehlich."
De Volkskrant
"Eine Liebesgeschichte von schwindelerregender Dimension."
NRC Handelsblad
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.04.2012Angeln ohne Schein
Als Thomas sie verlässt, beschließt Monique, von nun an Fische zu retten. Nun ist der Zustand der Fischbestände tatsächlich beklagenswert. Doch dass eine Schriftstellerin ihr Leben dem Schutz der Tiere verschreibt, ist überraschend. Monique ist allerdings zu erschöpft, um zu hinterfragen, ob sie nicht ihr eigenes Elend auf eine Spezies projiziert, die schlecht widersprechen kann. Thomas ist weg, es geht ihr dreckig, aber sie ist der Meinung, darüber in Rekordzeit hinwegzukommen. So zeugt es von feinem Humor, dass die Autorin Annelies Verbeke ihrer Protagonistin ausgerechnet den Nachnamen Champagne gibt. Denn wenn Monique etwas mit Champagner zu tun hat, dann nur in Bezug auf ihre stetige Katerstimmung. Doch dann findet Monique dank einer Verwechselung eine neue Freundin - und eine Weile sieht es so aus, als könnte alles gut werden. "Fische retten" ist ein liebenswert verschrobener Roman. Verbeke bezaubert mit herrlichen Beschreibungen. Ausdauernd schwelgt sie in freundlichen Lästereien, die Andreas Gressmann geschickt übersetzt hat. So durchzieht den Roman ein feiner Witz, ohne den er wohl das allzu triste Psychogramm einer verzweifelten Frau geworden wäre. Doch Verbeke hält die Balance zwischen Moniques Trauer und der schwer realisierbaren Überzeugung, dass der Mensch auch solche Situationen besser mit Humor nehmen sollte. Im Zweifelsfall hilft auch Fatalismus. Denn darüber zu diskutieren, ob Fische Schmerz empfinden können, während der eigene einem schier das Herz zerreißt, hilft nicht weiter - das lernt selbst die Verdrängungskünstlerin Monique Champagne. (Annelies Verbeke: "Fische retten". Roman. Aus dem Niederländischen von Andreas Gressmann. Mare Verlag, Hamburg 2011, 187 S., geb., 18,- [Euro].) bähr
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Als Thomas sie verlässt, beschließt Monique, von nun an Fische zu retten. Nun ist der Zustand der Fischbestände tatsächlich beklagenswert. Doch dass eine Schriftstellerin ihr Leben dem Schutz der Tiere verschreibt, ist überraschend. Monique ist allerdings zu erschöpft, um zu hinterfragen, ob sie nicht ihr eigenes Elend auf eine Spezies projiziert, die schlecht widersprechen kann. Thomas ist weg, es geht ihr dreckig, aber sie ist der Meinung, darüber in Rekordzeit hinwegzukommen. So zeugt es von feinem Humor, dass die Autorin Annelies Verbeke ihrer Protagonistin ausgerechnet den Nachnamen Champagne gibt. Denn wenn Monique etwas mit Champagner zu tun hat, dann nur in Bezug auf ihre stetige Katerstimmung. Doch dann findet Monique dank einer Verwechselung eine neue Freundin - und eine Weile sieht es so aus, als könnte alles gut werden. "Fische retten" ist ein liebenswert verschrobener Roman. Verbeke bezaubert mit herrlichen Beschreibungen. Ausdauernd schwelgt sie in freundlichen Lästereien, die Andreas Gressmann geschickt übersetzt hat. So durchzieht den Roman ein feiner Witz, ohne den er wohl das allzu triste Psychogramm einer verzweifelten Frau geworden wäre. Doch Verbeke hält die Balance zwischen Moniques Trauer und der schwer realisierbaren Überzeugung, dass der Mensch auch solche Situationen besser mit Humor nehmen sollte. Im Zweifelsfall hilft auch Fatalismus. Denn darüber zu diskutieren, ob Fische Schmerz empfinden können, während der eigene einem schier das Herz zerreißt, hilft nicht weiter - das lernt selbst die Verdrängungskünstlerin Monique Champagne. (Annelies Verbeke: "Fische retten". Roman. Aus dem Niederländischen von Andreas Gressmann. Mare Verlag, Hamburg 2011, 187 S., geb., 18,- [Euro].) bähr
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Nach der Lektüre von Annelie Verbekes drittem Roman "Fische retten" denkt Rezensentin Angelika Overath zwar auch über den Verzehr von Fischen nach, in erster Linie aber über das Leben. Denn auf eine Entdeckungsreise in eben jenes begleitet sie Verbekes verzweifelte Protagonistin Monique Champagne, die von ihrem frustvollen und wenig ergiebigen Schriftstellerdasein am heimischen Schreibtisch zu einem Ichtyologen-Fachkongress berufen wird, um die Diskussion über die Überfischung der Meere poetisch zu bereichern. Fasziniert erlebt die Kritikerin wie Monique nicht nur von der Nord- und Ostsee über das Mittelmeer bis zum Japanischen Meer gelangt und auf ihrer Reise kuriose Bekanntschaften, etwa mit einem an "Kiemenspalten-Anomalie" leidenden Kapitän macht, sondern auch immer weiter in ihr Unterbewusstsein vordringt und mit ihren unerfüllten sexuellen Wünschen konfrontiert wird. Diese gefühlvoll und beschwingt erzählte Geschichte über Identitätsfindung hat die Rezensentin sehr gern gelesen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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