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Ein Sommer vor fünfzig Jahren, auf einer Insel im Golf von Neapel: In seinem bislang persönlichsten Buch erinnert sich Erri De Luca, wie er erstmals die magische Kraft der Wörter erkannte. Und dass sich die Hand eines Mädchens anfühlt wie das Innere einer Muschel.
Dies ist der Sommer der Veränderungen: Zwei Ziffern stehen nun für das Alter des Ich-Erzählers, und sein zehnjähriger Körper passt nicht mehr zu dem, was in seinem Kopf und in seinem Bauch vor sich geht. Er fährt lieber mit den Fischern hinaus oder bleibt am Strand und liest, anstatt mit den Gleichaltrigen Ball zu spielen. Ob das…mehr

Produktbeschreibung
Ein Sommer vor fünfzig Jahren, auf einer Insel im Golf von Neapel: In seinem bislang persönlichsten Buch erinnert sich Erri De Luca, wie er erstmals die magische Kraft der Wörter erkannte. Und dass sich die Hand eines Mädchens anfühlt wie das Innere einer Muschel.

Dies ist der Sommer der Veränderungen: Zwei Ziffern stehen nun für das Alter des Ich-Erzählers, und sein zehnjähriger Körper passt nicht mehr zu dem, was in seinem Kopf und in seinem Bauch vor sich geht. Er fährt lieber mit den Fischern hinaus oder bleibt am Strand und liest, anstatt mit den Gleichaltrigen Ball zu spielen. Ob das mit dem "Mädchen aus dem Norden" zu tun hat, das ebenfalls Krimi lesend unter seinem Sonnenschirm liegt? Sie wird es jedenfalls sein, die ihm eines Tages sagt, dass er intuitiv Worte der Liebe ausspricht. Und die ihm erklärt, dass man beim Küssen, anders als die Fische, sehr wohl die Augen schließt.
In dieser federleichten Kindheitsgeschichte verschränkt Erri De Luca seine Erinnerungen mit denGedanken des heute reifen Künstlers - und merkt, dass das Verheißungsvolle jenes Sommers vielleicht nie besser erfüllt wurde als eben damals.
Autorenporträt
Erri De Luca, geboren 1950 in Neapel, begann erst mit vierzig zu schreiben. Als Autodidakt lernte er Hebräisch und übersetzte Teile der Bibel neu. Heute zählt er zu den meistgelesenen Schriftstellern Italiens. Seine Romane haben Kultstatus und sind auch in Israel und Frankreich Bestseller. In Deutschland wurde 'Der Tag vor dem Glück' in der Presse begeistert gefeiert. 2010 erhielt Erri De Luca den "Petrarca-Preis" und 2013 wurde er mit dem "Prix Européen de Littérature" für sein Gesamtwerk ausgezeichnet.

Annette Kopetzki, geboren in Hamburg, war Lektorin für deutsche Literatur in Italien und promovierte über literarische Übersetzung. Veröffentlichungen und Seminare über interkulturelle Germanistik und Übersetzungstheorie.

Annette Kopetzki, geboren in Hamburg, war Lektorin für deutsche Literatur in Italien und promovierte über literarische Übersetzung. Veröffentlichungen und Seminare über interkulturelle Germanistik und Übersetzungstheorie.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.12.2013

KURZKRITIK
Der Sommer, in dem man richtig küssen lernt
„Fische schließen nie die Augen“ – Erri De Lucas neuer Kindheitstrip
Erri De Luca ist ein Phänomen: Jedes seiner schmalen Bücher landet in Italien unweigerlich auf der Bestsellerliste. Das Publikum liebt die poetischen Kindheitserkundungen des mittlerweile 63-jährigen Neapolitaners, die meistens nach Süditalien führen und heraufbeschwören, was vielen Lesern von früher vertraut ist: den Alltag von Handwerkern, die Rituale des Fischfangs, den Rhythmus des Meeres, kurzum, ein einfacheres Leben.
  Der neue, autobiografisch inspirierte Roman De Lucas dreht sich um einen Sommer, in dem die Verpuppung des Helden einsetzt. Ein Mädchen übt plötzlich Faszination auf den Zehnjährigen aus. Mit großer Ernsthaftigkeit nähern sich die Kinder einander an, der Spott seiner Altersgenossen ist dem Jungen gleichgültig, er setzt sich sogar bewusst einer Prügelei aus, die er als eine Mutprobe begreift. Das Mädchen versteht die Notwendigkeit dieser Prüfung und bringt ihm bei, wie man sich küsst.
  Eingewoben in die Sommerbilder ist der Prozess des Erinnerns: Der Ich-Erzähler vergegenwärtigt sich die versunkenen Gedächtnissplitter und hat dabei immer wieder den Dialekt der Fischer im Ohr. Die Kindheit erscheint nicht als verlorenes Paradies, sondern als eine Zeit des magischen Denkens. Angst vor Pathos kennt De Luca nicht, und manchmal fallen seine Schilderungen eine Spur zu gefühlstrunken aus. Aber dann überwiegt wieder das Spröde, und die archaischen Ausdrucksweisen der Fischer werden zu Ankern im Meer der Erinnerung.
MAIKE ALBATH
Erri De Luca: Fische schließen nie die Augen. Aus dem Italienischen von Annette Kopetzki. Graf Verlag, Berlin 2013. 160 Seiten, 16,99 Euro, E-Book 14,99 Euro.
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"Ein literarisches Kleinod", Augsburger Allgemeine, 30.11.2013