Bis vor wenigen Jahren war Syrien ein aufstrebendes, heute ist es ein verbranntes Land. Millionen Menschen haben alles verloren, die Gesellschaft ist tief gespalten. Der von außen angeheizte Krieg, die politische Isolierung und die Sanktionen von USA und EU haben ebenso die aufblühende Ökonomie zerstört wie die syrische Reformbewegung. Nicht besser sieht es im Irak aus. Gesellschaftlich zerrüttet, konfessionell zerrissen, wirtschaftlich am Boden, von Terrorismus überzogen, so lautet das Ergebnis der US-geführten Militärintervention und Besatzungspolitik. Nichtstaatliche Akteure wie der "Islamische Staat" und andere Kampfverbände bestimmen hier wie in Syrien das Geschehen. Der Krieg mit seiner Flüchtlingskatastrophe destabilisiert aber auch zunehmend die Nachbarländer. Das Buch erläutert, wie und warum die Region des "Fruchtbaren Halbmondes" in Flammen aufgeht, welche Auswirkungen dies auf die betroffenen Staaten und ihre Gesellschaften hat und welche Perspektiven sich abzeichnen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Besonders interessant an Karin Leukefelds Reportage "Flächenbrand" findet Wolfgang Freund, dass die Journalistin die Rolle Frankreichs im Nahen Osten näher beleuchtet. Denn auch wenn Präsident Francois Hollande mittlerweile zu den scharfen Kritikern von Bashar al-Assad gehört, hegte Frankreich lange Zeit eine große Nähe zum alawitischen Regime in Syrien. Paris und Damaskus hätten "viele Kühe gemeinsam auf die Weide getrieben", schreibt Freund und erinnert an den prachtvollen Empfang Assads in Paris durch Sarkozy. Laut Freund vermutet die Autorin dahinter einen scharfen Konflikt zwischen Elysée-Palast und Außenministerium am Quai d'Orsay.
© Perlentaucher Medien GmbH
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