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Gerechtigkeitsbilder erlebten als Ausstattungsgegenstände spätmittelalterlicher Rathäuser im 15. Jahrhundert eine erste Blütezeit und waren eng mit der Rechtspraxis dieser Zeit verbunden. Sie sind als moralischer Fingerzeig zu verstehen und dienten vor Gericht sowohl den Richtern, als auch den vielfach leseunkundigen Menschen als visuelles Exempel damaliger Rechtsvorstellungen. Mit einem Überblick über das spätmittelalterliche Recht und die Entwicklung des Begriffs Gerechtigkeit wird anschaulich in das Thema eingeführt. Anhand konkreter Bildbeispiele von bedeutenden flämischen Künstlern wie…mehr

Produktbeschreibung
Gerechtigkeitsbilder erlebten als
Ausstattungsgegenstände spätmittelalterlicher
Rathäuser im 15. Jahrhundert eine erste Blütezeit
und waren eng mit der Rechtspraxis dieser Zeit
verbunden. Sie sind als moralischer Fingerzeig zu
verstehen und dienten vor Gericht sowohl den
Richtern, als auch den vielfach leseunkundigen
Menschen als visuelles Exempel damaliger
Rechtsvorstellungen. Mit einem Überblick über das
spätmittelalterliche Recht und die Entwicklung des
Begriffs Gerechtigkeit wird anschaulich in das Thema
eingeführt. Anhand konkreter Bildbeispiele von
bedeutenden flämischen Künstlern wie van der Weyden,
Bouts und David sollen folgende Fragen beantwortet
werden: Wie ist diese Bildgattung entstanden? Was
sind ihre bevorzugten Sujets? Was ist der konkrete
Zweck der Bilder? Welche Aspekte des Strafrechts
sind in die Darstellungen mit eingeflossen? Ein
besonderes Augenmerk der Autorin gilt auch der
historischen Entwicklung Flanderns. Hier haben sich
die ausgeprägte Städtelandschaft unter der
Herrschaft der Herzöge von Burgund und das
Aufstreben eines emanzipierten Bürgertums als
günstiger Nährboden für die Entstehung der
Gerechtigkeitsbilder herausgestellt.
Autorenporträt
Studium der Kunstgeschichte und der Angewandten
Kulturwissenschaft an der Universität Karlsruhe (TH). Neben
einer Promotion über die deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts
derzeit im Kulturbereich tätig.