_Shortlisted for the PEN/Diamonstein-Spielvogel Award for the Art of the Essay_
Selected as a Book of the Year 2016 by the Financial Times, Guardian, New Statesman, Observer, The Millions and Emerald Street
'Flâneuse [flanne-euhze], noun, from the French. Feminine form of flâneur [flanne-euhr], an idler, a dawdling observer, usually found in cities.
That is an imaginary definition.'
If the word flâneur conjures up visions of Baudelaire, boulevards and bohemia - then what exactly is a flâneuse?
In this gloriously provocative and celebratory book, Lauren Elkin defines her as 'a determined resourceful woman keenly attuned to the creative potential of the city, and the liberating possibilities of a good walk'. Part cultural meander, part memoir, Flâneuse traces the relationship between the city and creativity through a journey that begins in New York and moves us to Paris, via Venice, Tokyo and London, exploring along the way the paths taken by the flâneuses who have lived and walked in those cities.
From nineteenth-century novelist George Sand to artist Sophie Calle, from war correspondent Martha Gellhorn to film-maker Agnes Varda, Flâneuse considers what is at stake when a certain kind of light-footed woman encounters the city and changes her life, one step at a time.
Selected as a Book of the Year 2016 by the Financial Times, Guardian, New Statesman, Observer, The Millions and Emerald Street
'Flâneuse [flanne-euhze], noun, from the French. Feminine form of flâneur [flanne-euhr], an idler, a dawdling observer, usually found in cities.
That is an imaginary definition.'
If the word flâneur conjures up visions of Baudelaire, boulevards and bohemia - then what exactly is a flâneuse?
In this gloriously provocative and celebratory book, Lauren Elkin defines her as 'a determined resourceful woman keenly attuned to the creative potential of the city, and the liberating possibilities of a good walk'. Part cultural meander, part memoir, Flâneuse traces the relationship between the city and creativity through a journey that begins in New York and moves us to Paris, via Venice, Tokyo and London, exploring along the way the paths taken by the flâneuses who have lived and walked in those cities.
From nineteenth-century novelist George Sand to artist Sophie Calle, from war correspondent Martha Gellhorn to film-maker Agnes Varda, Flâneuse considers what is at stake when a certain kind of light-footed woman encounters the city and changes her life, one step at a time.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.08.2019NEUE REISEBÜCHER
Für die Tasche Eine Amerikanerin in Paris: In einem Vorort von New York aufgewachsen, wo alle überallhin mit dem Auto fahren, findet es Lauren Elkin exzentrisch, ohne Grund zu Fuß zu gehen. In Paris entdeckt sie dies für sich, es wird ihre wichtigste Pariser Erfahrung - neben Museen und einer unglücklichen Liebe; sie wird für immer in Großstädten leben wollen. "Es hatte etwas mit der absoluten, vollkommenen Freiheit zu tun, die sich entfaltet, wenn man einen Fuß vor den anderen setzt." Und so erfindet sie das Wort Flâneuse.
Nach einem ersten Unwillen über diesen Buchtitel begreift man beim Lesen rasch, dass beim Flaneur Frauen tatsächlich nicht mitgemeint sind. Als wichtigsten Unterschied macht Elkin aus: Das Flanieren, das scheinbar unbeteiligte Beobachten, gelang Männern so leicht, weil sie wie unsichtbar durch die Stadt spazieren konnten. Frauen hingegen fielen auf, zu Fuß waren früher nur Bedienstete und Prostituierte unterwegs, Frauen waren selbst das Objekt der Beobachtung. Elkin zeigt das anhand eines berühmten Fotos von Ruth Orkin einer jungen Amerikanerin in Florenz, bedrängt von den Blicken der Männer.
Elkins Buch ist eine Hymne auf das Flanieren und auf Städte, in denen sie selbst lebte und lebt, New York, Paris, Tokio, ein bisschen Venedig und London. Die Autorin und Essayistin verwebt biographisches Flanieren mit den Spuren berühmter Frauen, folgt Virginia Woolf in London, Jean Rhys in Paris, Holly Golightly und Joan Didion in New York.
Vor allem in einer neuen Stadt sei Gehen Kartographieren mit den Füßen, es helfe, sich die Stadt zusammenzusetzen. Sie verzweifelt an Tokio, weil dort für Fußgänger nur Shoppingmalls blieben. "Nach zwei Wochen hätte ich schreien können." Und sie mag sich selbst nicht in ihrer Borniertheit: "Ich war sehr langweilig." Für Elkin wird das Flanieren zum Sinnbild der modernen Frau. Aber weil sie - natürlich - auch Feministin ist, erkennt sie. "Von Teheran bis New York können sich Frauen noch immer nicht auf dieselbe Art in der Stadt bewegen, wie es Männern möglich ist."
So fordert sie das Recht der Flâneuse ein, "auf unsere Weise Raum einzunehmen". Und was Orkins "american girl in Italy" betrifft: Die Frau, Jinx Allen, reiste alleine, wie auch die Fotografin, und sagte Jahrzehnte später, das Foto "steht für eine Frau, der es absolut blendend geht!" Die Flâneuse als Inbegriff der freien Frau, glücklich flanierend in den Straßen der Großstädte.
bfer.
Lauren Elkin: "Flâneuse. Frauen erobern die Stadt - in Paris, New York, Tokio, Venedig und London". Übersetzt von Cornelia Röser. btb, 22 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Für die Tasche Eine Amerikanerin in Paris: In einem Vorort von New York aufgewachsen, wo alle überallhin mit dem Auto fahren, findet es Lauren Elkin exzentrisch, ohne Grund zu Fuß zu gehen. In Paris entdeckt sie dies für sich, es wird ihre wichtigste Pariser Erfahrung - neben Museen und einer unglücklichen Liebe; sie wird für immer in Großstädten leben wollen. "Es hatte etwas mit der absoluten, vollkommenen Freiheit zu tun, die sich entfaltet, wenn man einen Fuß vor den anderen setzt." Und so erfindet sie das Wort Flâneuse.
Nach einem ersten Unwillen über diesen Buchtitel begreift man beim Lesen rasch, dass beim Flaneur Frauen tatsächlich nicht mitgemeint sind. Als wichtigsten Unterschied macht Elkin aus: Das Flanieren, das scheinbar unbeteiligte Beobachten, gelang Männern so leicht, weil sie wie unsichtbar durch die Stadt spazieren konnten. Frauen hingegen fielen auf, zu Fuß waren früher nur Bedienstete und Prostituierte unterwegs, Frauen waren selbst das Objekt der Beobachtung. Elkin zeigt das anhand eines berühmten Fotos von Ruth Orkin einer jungen Amerikanerin in Florenz, bedrängt von den Blicken der Männer.
Elkins Buch ist eine Hymne auf das Flanieren und auf Städte, in denen sie selbst lebte und lebt, New York, Paris, Tokio, ein bisschen Venedig und London. Die Autorin und Essayistin verwebt biographisches Flanieren mit den Spuren berühmter Frauen, folgt Virginia Woolf in London, Jean Rhys in Paris, Holly Golightly und Joan Didion in New York.
Vor allem in einer neuen Stadt sei Gehen Kartographieren mit den Füßen, es helfe, sich die Stadt zusammenzusetzen. Sie verzweifelt an Tokio, weil dort für Fußgänger nur Shoppingmalls blieben. "Nach zwei Wochen hätte ich schreien können." Und sie mag sich selbst nicht in ihrer Borniertheit: "Ich war sehr langweilig." Für Elkin wird das Flanieren zum Sinnbild der modernen Frau. Aber weil sie - natürlich - auch Feministin ist, erkennt sie. "Von Teheran bis New York können sich Frauen noch immer nicht auf dieselbe Art in der Stadt bewegen, wie es Männern möglich ist."
So fordert sie das Recht der Flâneuse ein, "auf unsere Weise Raum einzunehmen". Und was Orkins "american girl in Italy" betrifft: Die Frau, Jinx Allen, reiste alleine, wie auch die Fotografin, und sagte Jahrzehnte später, das Foto "steht für eine Frau, der es absolut blendend geht!" Die Flâneuse als Inbegriff der freien Frau, glücklich flanierend in den Straßen der Großstädte.
bfer.
Lauren Elkin: "Flâneuse. Frauen erobern die Stadt - in Paris, New York, Tokio, Venedig und London". Übersetzt von Cornelia Röser. btb, 22 Euro
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An uplifting, gender-bending critique of how women negotiate public space Deborah Levy Guardian, Book of the Year