Der Roman Flegeljahre ist eine Biografie. Sie handelt von Walt, dem weichen, zarten Juristen mit Hang zur Poesie ("Streckverse"), und von seinem wilden Zwillingsbruder Vult, dem satirischen Flötisten. Beide, Walt und Vult, sind wohl ein Teil Jean Pauls, und so ist diese Biografie auch eine Autobiografie. Jean Paul lebte in seinen Büchern und lässt die Zwillinge ebenfalls an einem Buch schreiben. - Leider bleibt ihr Buchprojekt Hoppelpoppel erfolglos. Die Brüder kommen mit dem Schreiben nicht voran, und kein Verleger zeigt Interesse an diesem Mix aus Gefühl und Satire. Doch die Zwillinge bleiben ihrem Wesen treu: der sanfte, gefühlvolle Walt und der satirisch harte, in sich zerrissene Vult - kein Zusammenleben ist denkbar, und so enden die Flegeljahre, wie sie enden müssen ... Jean Paul: "Keine Hand kann den poetischen, lyrischen Pinsel fest halten und führen, in welcher der Fieberpuls der Leidenschaft schlägt. Der bloße Unwille macht zwar Verse, aber nicht die besten; selber die Satire wird durch Milde schärfer als durch Zorn, so wie Essig durch süße Rosinenstiele stärker säuert, durch bittern Hopfen aber umschlägt."Der Roman beginnt wie ein Märchen: Dem einfältig-arglosen, herzensguten, blonden Bürschchen winkt eine dicke Erbschaft, wenn es einige Aufgaben erfüllt ... - Und Walt ist ja wirklich bemüht, all diesen Anforderungen gerecht zu werden, doch kommt immer irgendetwas dazwischen. - Jean Paul: "Im Grunde muß jede Hauptmaterie für einen Autor nur das Vehikel und das Pillensilber und der Katheder sein, um darin über alles andere zu reden."Für die Kürzungen im Buch zeigt er Verständnis. Jean Paul: "Ich habe mich und den Leser schläfrig geschrieben. - Morgen mehr!"
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