Das Buch widmet sich dem Grundproblem, wonach eine effiziente Kapitalallokation die Basis für eine Maximierung des Unternehmenswerts bildet. Die Identifikation wertmaximaler Investitionen ist mit dem gegebenen Instrumentarium häufig nur unzureichend möglich. Daher wird untersucht, inwiefern die Realoptionstheorie die vermeintliche Lücke schließen kann. Nachdem die Optionstheorie ihren Siegeszug in der Finanzwelt angetreten hatte, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis dieses Bewertungsverfahren ebenfalls für reale Investitionsvorhaben zur Anwendung käme. Befürworter der Optionstheorie argumentieren, dass die Bedingungen, unter denen reale Investitionen zu bewerten sind, häufig derer einer Finanzoption gleichen. Offerieren Investitionen dem Management dabei Handlungsspielräume, die in der Zukunft zum Vorteil des Unternehmens genutzt werden können, wird dies mit dem Begriff der Realoption bezeichnet. Auf den ersten Blick wirkt eine Realoption abstrakt, da sie einer intuitiven Bewertung verwehrt bleibt. Dabei weisen zahlreiche Situationen in der Unternehmenspraxis den Charakter einer Option auf, der beispielsweise bei Vertragsgestaltungen, der Gründung von Joint Ventures, der Erschließung von Rohstoffen oder bei Investitionen zum Aufbau eines Lieferanten zur Geltung kommt. Das übereinstimmende Merkmal dieser Beispiele spiegelt sich in der Struktur der Zahlungsströme wider. Durch eine initiale Investitionsauszahlung besteht unternehmensseitig die Möglichkeit, die Umweltentwicklung, respektive den wertbeeinflussenden Unsicherheitsfaktor, beobachten zu können, bevor über weitere Investitionstätigkeiten zu entscheiden ist.