In Industriegesellschaften wird die Zeit als etwas Allgegenwärtiges und Selbstverständliches betrachtet und doch stellt sie eine soziale Konstruktion dar, die gesellschaftlich verhandelbar ist. Sie bildet nicht nur einen abstrakten Orientierungsrahmen für zeitliche Koordination von allem sozialen Handeln, sondern ist auch ein Ausdruck der Macht. Die Arbeitszeitflexibilisierung und die Entgrenzung von Arbeits- und Privatzeit stellen Berufstätige vor zunehmende Herausforderungen. Die individuellen Umgangsstrategien werden dabei stark durch die eigene Zeit-Orientierung und Zeit-Einstellung bzw. das eigene Maß an Zeitsouveränität beeinflusst. In welcher Art und Weise werden Betroffene mit den Anforderungen fertig? Welche Zeitmuster oder Zeitstandards werden sich etablieren? Welche Strategien setzten sich durch, um das Arbeiten und Leben im Alltag optimal zu verbinden?Schlagwörter:Arbeitssoziologie, Zeit, gesellschaftliche Zeitkonstrukte, Arbeitszeiten, Arbeitszeitsysteme, Flexibilität, Arbeitskraftunternehmer, Lebensführung, Zeitarrangement, Beschäftigte