Habe das Buch einfach nur deshalb gelesen, weil mich das Thema Indianer seit vielen Jahren fesselt( wie man leicht daran sehen kann, zu welchen anderen Büchern ich bereits Rezensionen geschrieben habe), und ich wissen wollte, weshalb diese Geschichte als Schullektüre hierzu Verwendung findet. Auch
meine Tochter hat es in der dritten Klasse gelesen, fand es allerdings nicht so besonders!
Also, um…mehrHabe das Buch einfach nur deshalb gelesen, weil mich das Thema Indianer seit vielen Jahren fesselt( wie man leicht daran sehen kann, zu welchen anderen Büchern ich bereits Rezensionen geschrieben habe), und ich wissen wollte, weshalb diese Geschichte als Schullektüre hierzu Verwendung findet. Auch meine Tochter hat es in der dritten Klasse gelesen, fand es allerdings nicht so besonders!
Also, um das Ganze ein wenig abzukürzen. Wie bereits erwähnt beschäftige ich mich (ein wenig) mit der indianischen Kultur, den geschichtlichen Hintergründen etc.
Und wohl genau aus diesem Grund kann ich mich den Lobeshymnen, die auf die vorliegende Geschichte abgegeben werden, nicht so recht anschließen. Sicher, das Buch ist gut geschrieben, in einer einfachen, dem Alter des Leserkreises angemessenen Sprache, sehr verständlich. Auch die Geschichte verfügt über einen gewissen Reiz, ist spannend und auch in sich schlüssig. Dafür drei Sterne!
Was allerdings den Anspruch, als Schullektüre zum Thema Indianer genommen zu werden, betrifft....ich weiß nicht so recht, wo ich hier ansetzen soll.
Nun, das Buch ist bereits seit etlichen Jahren auf dem Markt, es gibt, wie ich feststellen konnte, einige begleitende Unterrichtsmaterialien. Sehr angenehm für die betreffenden Lehrer, auch wenn er keine oder nur wenig Ahnung von Indianern hat. Aber um diesem Thema und der Geschichte der europäischen Besiedlung Amerikas gerecht zu werden, reicht das meiner Ansicht nach kaum aus. Hier fehlen differenziertere Betrachtungen, die Kultur der (Plains)Indianer wird angerissen, jedoch nicht einmal hier stimmt alles mit der Realität überein. Ein sechsjähriger Junge auf Büffeljagd-wohl kaum! Das war selbst für einen erfahrenen Jäger lebensgefährlich!
Und als Darstellung der "indianischen" Kultur und Lebensweise ist es ohnehin sehr einseitig, auf die Jäger der großen Prärien alleine zu verweisen. Nur einige Stämme lebten überhaupt von der Büffeljagd, also eine durchaus nicht typische Darstellung des Indianeralltages.
Und dass ein Krieger, also der Vater der Familie, sich um das Verpacken des Tipis kümmert ist wohl auch nur ein Gerücht! Das Tipi, also das Zelt der Prärieindianer, war Sache der Frauen! Nie hätten sie es sich nehmen lassen, es selbst auf- und abzubauen!
Vielleicht wäre es an der Zeit, sich in den Schulen Gedanken darüber zu machen, wie ich das Thema Indianer mit zeitgemäßer Literatur begleite, bestimmt lässt sich hier etwas finden. In den letzten Jahren kommen,hauptsächlich Dank einiger kleinerer Verlage, die sich dieses Stoffes angenommen haben, immer wieder einmal neue Bücher zu diesem Thema heraus. Und mit etwas Engagement der Lehrerschaft sich einzulesen, könnte der Unterricht hier sehr verbessert werden. Es wäre unseren Kindern zu wünschen, denn wir alle können viel von den indianischen Völkern lernen!