Ein von Natur aus nicht gerade mit Vorzügen gesegneter Mann verwandelt sich mit Hilfe einer falschen Identität und unzähliger Prothesen in einen verwegenen Flieger und begibt sich auf Eroberungen. Doch glücklos wie er ist, kommt ihm einiges in die Quere und bald ist aller Lack ab ... In Flieger, grüß mir die Sonne spielt H.C. Artmann mit männlichen Mythen und Selbstbildern und entlarvt falsche Posen ohne die dahinterliegende ungestillte Sehnsucht zu denunzieren. In Artmanns 1971 erschienenem Erzählband 'How much Schatzi?', aus dem der Flieger stammt, ist die Welt bereits untergegangen - und wird vom Dichter nachträglich durch die Sprache gerettet. Der Melancholiker Artmann gibt seinen Figuren ein Stück fragile Existenzberechtigung zurück. Wie schon bei H.C. Artmanns "Dracula, Dracula" sorgen Georg Graf an diversen Blasinstrumenten, Peter Rosmanith mit seiner vielfältigen Perkussion und Neuzugang Joe Pinkl an Posaune, Tuba und Keyboard für manch gewagten musikalischen Höhenflug, ohne vor der unausweichlichen Bruchlandung zurückzuschrecken. Tango, Walzer und Rumba dienen als rhythmischer Background für männliches Balzverhalten und treiben den Flieger zu mutigen Taten voran.