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Skandal in Hunds- und Katzstadt: Katzeneltern bekommen Mopsbaby! Doch der kleine Außenseiter hat die besten Eigenschaften beider Tierarten. Eine Geschichte voller Liebe, Weisheit und Humor, mit den weltschönsten Hunde- und Katzenbildern.
Was tun, wenn der Nachwuchs einem nicht wie erwartet ganz aus dem Gesicht geschnitten ist? So ging es auch Herrn und Frau Katz, die ein niedliches Hundebaby bekamen. Doch was in Katzenstadt zunächst zum Skandal zu werden scheint, entpuppt sich als das Beste aus zwei Welten!

Produktbeschreibung
Skandal in Hunds- und Katzstadt: Katzeneltern bekommen Mopsbaby! Doch der kleine Außenseiter hat die besten Eigenschaften beider Tierarten. Eine Geschichte voller Liebe, Weisheit und Humor, mit den weltschönsten Hunde- und Katzenbildern.
Was tun, wenn der Nachwuchs einem nicht wie erwartet ganz aus dem Gesicht geschnitten ist? So ging es auch Herrn und Frau Katz, die ein niedliches Hundebaby bekamen. Doch was in Katzenstadt zunächst zum Skandal zu werden scheint, entpuppt sich als das Beste aus zwei Welten!
Autorenporträt
Tomi Ungerer, geboren am 28. November 1931 in Straßburg, verpatzte die Reifeprüfung, trampte dafür durch ganz Europa und veröffentlichte erste Zeichnungen im ¿Simplicissimus¿. In New York begann sein unaufhaltsamer Aufstieg als Illustrator, Kinderbuchautor, Zeichner und Maler. Seine Bilderbücher, etwa ¿Die drei Räuber¿ oder ¿Der Mondmann¿, sind moderne Klassiker. Tomi Ungerer starb 2019 in Cork, Irland.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.12.1997

Allein unter den Mäusemördern
Flix, ein Mops mit Makel: Tomi Ungerers neues Bilderbuch ist ein Hymnus auf Toleranz

Das Fernsehprogramm wird wirklich immer besser: Auf dem Bildschirm meuchelt gerade ein maskierter Kater einen Hund, als Flora Krall ihren Gatten mit der Nachricht überrascht, alsbald sei Nachwuchs zu erwarten. Die Gelegenheit ist glücklich gewählt: Außer dem erbaulichen Film künden leere Fischkonserven und Flaschen vom Wohlleben des Katzenpaares. Die Wand ist mit präparierten Mäuseköpfen geschmückt, und im Käfig tummelt sich munter ein halbes Dutzend Singvögel - ob sie als Ohren- oder Gaumenschmaus gehalten werden, möchten wir uns gar nicht erst vorstellen.

Da Geschichte und Illustrationen von Tomi Ungerer stammen, kann man für die Sicherheit der kleinen Sänger nicht mehr garantieren. Seinen Büchern, auch denen für Kinder, ist ein Grundgrauen immer schon eingeschrieben. So auch seinem neuesten Werk, schlicht "Flix" betitelt, dessen Frontispiz einen Zeitungsverkäufer zeigt, der sich eine gigantische Mausefalle auf den Rücken geschnallt hat. Darin zappelt eine halb zerquetschte Maus, an deren zuckendem Schwanz eine Glocke befestigt ist. Derartige Zeichnungen findet man gemeinhin nicht in Kinderbüchern.

Ungerer hat Grenzen immer mißachtet: politische wie moralische. Vor Jahren wurde eines seiner Radiointerviews nicht ausgestrahlt, weil er im Gespräch über Nazilieder berichtet hatte, die er seit seiner Kindheit im besetzten Elsaß nicht mehr aus dem Kopf bekommen könne. Solch dunkle Obsessionen sind für Ungerer typisch, auch in "Flix" findet sich einiges davon. Vor der Entbindungsstation, in der Flora Krall ihre Niederkunft erwartet, wird eine Leiche vorbeigetragen, bei der eiligen Heimfahrt nach erfolgreicher Entbindung kommen schon mal ein paar Ratten unter die Räder.

Natürlich geht es in "Flix" um etwas ganz anders als Ungerers Faszination für den Tod. Das Buch ist ein Hymnus auf Toleranz. Es begleitet den kleinen Flix Krall auf seinem Lebensweg, der mit einem Makel begonnen hat. Denn zunächst muß der Vater enttäuscht feststellen, daß seine Frau einen Mops geboren hat. Man munkelt in den Caféhäusern der Katzenstadt über eine Mésalliance, doch Flix zeigt ein ganz normales Verhalten: Er erklettert Bäume, trinkt Milch und schnurrt vor Wohlbehagen. Am Wochenende aber übernimmt Onkel Medor von der anderen Seite des Flusses die Erziehung und lehrt ihn das, was ein Hund wissen muß: Schwimmen und Bellen. Medor ist ein bärbeißiges Schlappohr im gestreiften Badeanzug, mit Eisernem Kreuz um den Hals. Spätestens hier wird klar, daß "Flix" auch die Geschichte des kleinen Tomi Ungerer im Elsaß erzählt: zweisprachig aufgewachsen, immer zwischen den Kulturen.

Freunde macht man sich damit keine. Erst als Flix seine für Katzen rätselhafte Schwimmbegabung einsetzt, um einen ertrinkenden Kater zu retten, wird er in seiner Heimat akzeptiert. Später wird er in Hundsstadt seine Kletterkünste einsetzen und bei dieser zweiten Rettungsaktion seine zukünftige Frau kennenlernen, eine attraktive Pudeldame. Schon die Hochzeit feiern Katzen und Hunde gemeinsam, Flix wird zum Oberbürgermeister beider Städte gewählt, und das Hundepaar erhält selber Nachwuchs: Natürlich eine Katze.

Die doch etwas überzuckerte Geschichte wird durch Ungerers Zeichnungen angenehm verbittert. Die übliche Virtuosität des Künstlers erscheint in den großflächigen, matt aquarellierten Illustrationen nur maskiert; trotzdem ist sie jederzeit spürbar. Mimik und Details lassen die bisweilen ungelenken Bildkompositionen vergessen. "Flix" ist ein Alterswerk im besten Sinne: sehr weise, sehr abgeklärt und sehr sympathisch. ANDREAS PLATTHAUS

Tomi Ungerer: "Flix". Aus d. Franz. von Anna von Cramer-Klett. Diogenes Verlag, Zürich 1997. 32 S., geb., 26,90 DM. Ab 4 J.

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»Ach, was sind die putzigen Strölchlein der durchschnittlichen Krimis und Thriller für blasse Kerlchen gegen die absurde, böse Komik und Aussagekraft Ungererscher Gestalten.« Thomas Wörtche / Titel Magazin Titel Magazin