DIE GANZE WELT DER PFLANZEN - ERKLÄRT VON HANSJÖRG KÜSTER
Pflanzliches Leben ist grundlegend für alle Formen von Leben auf der Erde. Ein Leben ohne Tiere und Menschen auf der Erde ist möglich, ein Leben ohne Pflanzen hingegen undenkbar. Vom Moos bis zum Mammutbaum, von den Algen im Meer bis zur Idee der Nachhaltigkeit beschreibt Hansjörg Küster, Professor für Pflanzenökologie, die fundamentale Bedeutung der Pflanzen. Er schildert die pflanzliche Evolution genauso wie den Entwicklungsgang der einzelnen Pflanze vom Keimling bis zur Blüte. Und überrascht mit einem Vorschlag: Um die Klimakrise zu lösen, müssen und können wir uns an den Pflanzen orientieren.
Pflanzen umgeben uns - überall. Oft sind es nur Teile von ihnen: Äpfel oder andere Früchte, Kartoffeln, Karotten, Salatblätter, ein Blumenstrauß. Es sind auch Produkte dabei: Gewürze, gemahlenes Korn in Form von Mehl, Pflanzenfasern, Holz, Pressspan. Früchte und Samen bilden die Nahrung vieler Vögel und Säugetiere. Kulturpflanzen und ihr Anbau werden schließlich zur treibenden Innovation menschlicher Kultur. Hansjörg Küster schildert den Entwicklungsgang der einzelnen Pflanze vom Keimling bis zur Blüte und zur Frucht, zeichnet vor allem aber auch die Evolution der Pflanzen innerhalb der Erdgeschichte nach. Pflanzen allein sind dazu in der Lage, organische Substanzen aufzubauen, sie geben lebensnotwendigen Sauerstoff in die Atmosphäre ab und haben, seitdem es Fotosynthese gibt, den Gehalt an Kohlenstoffdioxid in der Atmospähre so weit verringert, dass sich das Leben unter geeigneten Temperaturbedingungen abspielen kann.
Ein Leben ohne Tiere und Menschen auf der Erde ist möglich, ein Leben ohne Pflanzen ist undenkbar. Hansjörg Küsters Grundlagenbuch über das Leben der Pflanzen Für die Leser:innen von Stefano Mancuso, Alessandra Viola, "Die Intelligenz der Pflanzen" und Emanuele Coccia, "Die Wurzeln der Welt"
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Pflanzliches Leben ist grundlegend für alle Formen von Leben auf der Erde. Ein Leben ohne Tiere und Menschen auf der Erde ist möglich, ein Leben ohne Pflanzen hingegen undenkbar. Vom Moos bis zum Mammutbaum, von den Algen im Meer bis zur Idee der Nachhaltigkeit beschreibt Hansjörg Küster, Professor für Pflanzenökologie, die fundamentale Bedeutung der Pflanzen. Er schildert die pflanzliche Evolution genauso wie den Entwicklungsgang der einzelnen Pflanze vom Keimling bis zur Blüte. Und überrascht mit einem Vorschlag: Um die Klimakrise zu lösen, müssen und können wir uns an den Pflanzen orientieren.
Pflanzen umgeben uns - überall. Oft sind es nur Teile von ihnen: Äpfel oder andere Früchte, Kartoffeln, Karotten, Salatblätter, ein Blumenstrauß. Es sind auch Produkte dabei: Gewürze, gemahlenes Korn in Form von Mehl, Pflanzenfasern, Holz, Pressspan. Früchte und Samen bilden die Nahrung vieler Vögel und Säugetiere. Kulturpflanzen und ihr Anbau werden schließlich zur treibenden Innovation menschlicher Kultur. Hansjörg Küster schildert den Entwicklungsgang der einzelnen Pflanze vom Keimling bis zur Blüte und zur Frucht, zeichnet vor allem aber auch die Evolution der Pflanzen innerhalb der Erdgeschichte nach. Pflanzen allein sind dazu in der Lage, organische Substanzen aufzubauen, sie geben lebensnotwendigen Sauerstoff in die Atmosphäre ab und haben, seitdem es Fotosynthese gibt, den Gehalt an Kohlenstoffdioxid in der Atmospähre so weit verringert, dass sich das Leben unter geeigneten Temperaturbedingungen abspielen kann.
Ein Leben ohne Tiere und Menschen auf der Erde ist möglich, ein Leben ohne Pflanzen ist undenkbar. Hansjörg Küsters Grundlagenbuch über das Leben der Pflanzen Für die Leser:innen von Stefano Mancuso, Alessandra Viola, "Die Intelligenz der Pflanzen" und Emanuele Coccia, "Die Wurzeln der Welt"
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Rezensent Thomas Weber erkennt mit dem Buch des Botanikers Hansjörg Küster die Bedeutung der Flora und die der Botanik als Zukunftswissenschaft. Didaktisch gut aufbereitet und verständlich erläutert ihm der Autor die essenzielle Rolle der Pflanzen im Lebenskreislauf, die Evolution der Pflanzen, ihre Fortpflanzung und Morphologie. Kapitel über Vegetationszonen, Kulturpflanzen und die Dynamik natürlicher Prozesse runden das Buch laut Weber ab. Dass vieles nur angerissen werden kann, leuchtet Weber ein. Die Stofffülle wäre aber selbst für den botanisch vorgebildeten Leser mit einer besser bestückten Literaturliste leichter zu bewältigen, glaubt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Thomas Weber erkennt mit dem Buch des Botanikers Hansjörg Küster die Bedeutung der Flora und die der Botanik als Zukunftswissenschaft. Didaktisch gut aufbereitet und verständlich erläutert ihm der Autor die essenzielle Rolle der Pflanzen im Lebenskreislauf, die Evolution der Pflanzen, ihre Fortpflanzung und Morphologie. Kapitel über Vegetationszonen, Kulturpflanzen und die Dynamik natürlicher Prozesse runden das Buch laut Weber ab. Dass vieles nur angerissen werden kann, leuchtet Weber ein. Die Stofffülle wäre aber selbst für den botanisch vorgebildeten Leser mit einer besser bestückten Literaturliste leichter zu bewältigen, glaubt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.06.2022Vegetation in Bewegung
Was sie nicht binden, schafft uns Probleme: Hansjörg Küster lädt ein zu einer überaus lehrreichen Führung durch das Reich der Pflanzen.
Während der Covid-Pandemie hatten Wissenschaften wie die Virologie und Epidemiologie oft einen schweren Stand - die Notwendigkeit der Bekämpfung einer akuten Krise gepaart mit großer Unsicherheit der wissenschaftlichen Befunde, auf die diese Bekämpfung sich stützen musste, erzeugte bei vielen Menschen tiefgreifende Zweifel am etablierten Wissenschaftsbetrieb. Dafür führte die Pandemie immerhin auch zu einem enormen Boom von "Citizen Science", von Forschungsprojekten, vor allem in der Astronomie, der Zoologie und der Botanik, die unter Mithilfe oder komplett von einer großen Zahl von Laien durchgeführt werden. Auch meldeten botanische Gärten im Jahr 2021 Besucherrekorde - ein weiteres Zeichen dafür, dass viele Menschen die Zeit nutzten, um sich "der Natur" zuzuwenden.
Hansjörg Küsters neuestes Buch bietet eine gute Gelegenheit, ein solches Interesse an Pflanzen wissenschaftlich zu unterfüttern. In hierarchischen Systemen sitzen Pflanzen in der Regel ganz unten, und häufig sind Menschen mehr an Tieren als an Pflanzen interessiert - in den Vereinigten Staaten sind 57 Prozent der landesweit gefährdeten Arten Pflanzen, doch nur vier Prozent der Geldmittel zum Schutz bedrohter Arten werden für Pflanzen aufgewendet. Der globalen Bedeutung von Pflanzen wird das überhaupt nicht gerecht: Die Biosphäre enthält ungefähr 550 Gigatonnen Kohlenstoff eingelagert in der Biomasse - davon sind 450 Gigatonnen in Pflanzen gebunden.
Küster geht von der einfachen, aber ungemein folgenreichen Beobachtung aus, dass Pflanzen und ihr Wachstum der Antrieb für alles Leben auf der Erde sind - ohne Pflanzen gäbe es keine Tiere und keine Menschen. In neunzehn Kapiteln zeichnet er die Evolution der Pflanzen in der Erdgeschichte nach, vom Auftauchen der ersten Zellen bis zur Eroberung des Landes, und beschreibt dann mit Wurzel, Spross und Blatt die morphologischen Grundbausteine von Landpflanzen. In Kapiteln über Blüten, Pollen, Samen und Früchte geht es schließlich um die Fortpflanzung, und das Buch endet mit Betrachtungen über Kulturpflanzen, Vegetationszonen, die Dynamik der Vegetationsentwicklung unter dem Einfluss des Menschen wie des Klimas und über Nachhaltigkeit. Küster betont immer wieder die Ziellosigkeit der Evolution und die Dynamik der natürlichen Prozesse, und er weist darauf hin, dass es Stabilität der Vegetation nie gab und nie geben wird. Nachhaltigkeit beruht darauf, diese Dynamik anzuerkennen und dafür zu sorgen, dass immer genügend organische Materie in Pflanzen gebunden ist, sodass der Temperaturanstieg der Atmosphäre kontrollierbar bleibt.
Küsters Buch entstand aus einer universitären Vorlesungsreihe. Es ist didaktisch und thematisch klar strukturiert und gut verständlich, setzt aber eine grundlegende Vertrautheit mit wissenschaftlicher Terminologie voraus. Natürlich kann ein Buch dieses Umfangs die meisten Themen nur kurz anreißen, weshalb eine ausführlichere Liste mit weiterführender Literatur zur Vertiefung der behandelten Themen wünschenswert gewesen wäre. Küster gelingt es aber gut, für die Botanik zu interessieren und die Umgebung mit anderen Augen sehen zu lassen.
Botanische Grundkenntnisse fördern auch einen anderen Blick auf Weltgeschichte wie zeitgenössische Politik - die Domestikation und Weiterzüchtung von Pflanzen macht sie zu kulturellen und technologischen Artefakten, und Kulturpflanzen wie der Weizen, Reis und Mais sind seit Tausenden von Jahren mit der Geschichte des Menschen eng verwoben. Der Krieg in der Ukraine zeigt zudem die Verletzlichkeit des globalen Ernährungssystems, das in extremer Weise von diesen drei Arten - Weizen, Reis, Mais - abhängt. Die Verbesserung der Robustheit dieses Systems gegenüber Störungen wird auch von einer Diversifizierung der pflanzlichen Nahrungsgrundlage abhängen. Schätzungen besagen, dass ungefähr siebentausend Pflanzenarten essbar sind; dieses Potential muss stärker erforscht und genutzt werden. Darüber hinaus müssen vernachlässigte Kulturpflanzen, vor allem in den Tropen, mehr Aufmerksamkeit bei Züchtern und Pflanzengenetikern finden. Die Botanik ist zweifellos eine der wichtigsten Zukunftswissenschaften, und Hansjörg Küster ist ihr wirkungsvoller Fürsprecher. THOMAS WEBER
Hansjörg Küster: "Flora". Das ganze Reich der Pflanzen.
C. H. Beck Verlag, München 2022. 224 S., Abb., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Was sie nicht binden, schafft uns Probleme: Hansjörg Küster lädt ein zu einer überaus lehrreichen Führung durch das Reich der Pflanzen.
Während der Covid-Pandemie hatten Wissenschaften wie die Virologie und Epidemiologie oft einen schweren Stand - die Notwendigkeit der Bekämpfung einer akuten Krise gepaart mit großer Unsicherheit der wissenschaftlichen Befunde, auf die diese Bekämpfung sich stützen musste, erzeugte bei vielen Menschen tiefgreifende Zweifel am etablierten Wissenschaftsbetrieb. Dafür führte die Pandemie immerhin auch zu einem enormen Boom von "Citizen Science", von Forschungsprojekten, vor allem in der Astronomie, der Zoologie und der Botanik, die unter Mithilfe oder komplett von einer großen Zahl von Laien durchgeführt werden. Auch meldeten botanische Gärten im Jahr 2021 Besucherrekorde - ein weiteres Zeichen dafür, dass viele Menschen die Zeit nutzten, um sich "der Natur" zuzuwenden.
Hansjörg Küsters neuestes Buch bietet eine gute Gelegenheit, ein solches Interesse an Pflanzen wissenschaftlich zu unterfüttern. In hierarchischen Systemen sitzen Pflanzen in der Regel ganz unten, und häufig sind Menschen mehr an Tieren als an Pflanzen interessiert - in den Vereinigten Staaten sind 57 Prozent der landesweit gefährdeten Arten Pflanzen, doch nur vier Prozent der Geldmittel zum Schutz bedrohter Arten werden für Pflanzen aufgewendet. Der globalen Bedeutung von Pflanzen wird das überhaupt nicht gerecht: Die Biosphäre enthält ungefähr 550 Gigatonnen Kohlenstoff eingelagert in der Biomasse - davon sind 450 Gigatonnen in Pflanzen gebunden.
Küster geht von der einfachen, aber ungemein folgenreichen Beobachtung aus, dass Pflanzen und ihr Wachstum der Antrieb für alles Leben auf der Erde sind - ohne Pflanzen gäbe es keine Tiere und keine Menschen. In neunzehn Kapiteln zeichnet er die Evolution der Pflanzen in der Erdgeschichte nach, vom Auftauchen der ersten Zellen bis zur Eroberung des Landes, und beschreibt dann mit Wurzel, Spross und Blatt die morphologischen Grundbausteine von Landpflanzen. In Kapiteln über Blüten, Pollen, Samen und Früchte geht es schließlich um die Fortpflanzung, und das Buch endet mit Betrachtungen über Kulturpflanzen, Vegetationszonen, die Dynamik der Vegetationsentwicklung unter dem Einfluss des Menschen wie des Klimas und über Nachhaltigkeit. Küster betont immer wieder die Ziellosigkeit der Evolution und die Dynamik der natürlichen Prozesse, und er weist darauf hin, dass es Stabilität der Vegetation nie gab und nie geben wird. Nachhaltigkeit beruht darauf, diese Dynamik anzuerkennen und dafür zu sorgen, dass immer genügend organische Materie in Pflanzen gebunden ist, sodass der Temperaturanstieg der Atmosphäre kontrollierbar bleibt.
Küsters Buch entstand aus einer universitären Vorlesungsreihe. Es ist didaktisch und thematisch klar strukturiert und gut verständlich, setzt aber eine grundlegende Vertrautheit mit wissenschaftlicher Terminologie voraus. Natürlich kann ein Buch dieses Umfangs die meisten Themen nur kurz anreißen, weshalb eine ausführlichere Liste mit weiterführender Literatur zur Vertiefung der behandelten Themen wünschenswert gewesen wäre. Küster gelingt es aber gut, für die Botanik zu interessieren und die Umgebung mit anderen Augen sehen zu lassen.
Botanische Grundkenntnisse fördern auch einen anderen Blick auf Weltgeschichte wie zeitgenössische Politik - die Domestikation und Weiterzüchtung von Pflanzen macht sie zu kulturellen und technologischen Artefakten, und Kulturpflanzen wie der Weizen, Reis und Mais sind seit Tausenden von Jahren mit der Geschichte des Menschen eng verwoben. Der Krieg in der Ukraine zeigt zudem die Verletzlichkeit des globalen Ernährungssystems, das in extremer Weise von diesen drei Arten - Weizen, Reis, Mais - abhängt. Die Verbesserung der Robustheit dieses Systems gegenüber Störungen wird auch von einer Diversifizierung der pflanzlichen Nahrungsgrundlage abhängen. Schätzungen besagen, dass ungefähr siebentausend Pflanzenarten essbar sind; dieses Potential muss stärker erforscht und genutzt werden. Darüber hinaus müssen vernachlässigte Kulturpflanzen, vor allem in den Tropen, mehr Aufmerksamkeit bei Züchtern und Pflanzengenetikern finden. Die Botanik ist zweifellos eine der wichtigsten Zukunftswissenschaften, und Hansjörg Küster ist ihr wirkungsvoller Fürsprecher. THOMAS WEBER
Hansjörg Küster: "Flora". Das ganze Reich der Pflanzen.
C. H. Beck Verlag, München 2022. 224 S., Abb., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Die Botanik ist zweifellos eine der wichtigsten Zukunftswissenschaften, und Hansjörg Küster ist ihr wirkungsvoller Fürsprecher."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Thomas Weber
"Untermauert alltägliche Anschauung mit evolutionsbiologischen oder biochemischen Erklärungen"
WELT am Sonntag, Richard Kämmerling
"Küster taucht tief ein in Evolution und Einzigartigkeit der wichtigsten Lebensform unseres Planeten. ... lesenswert"
P.M.
"Hansjörg Küsters Reise von der Wurzel über Spross und Blatt zur Blüte ist spannend, vielschichtig."
Hannoversche Allgemeine
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Thomas Weber
"Untermauert alltägliche Anschauung mit evolutionsbiologischen oder biochemischen Erklärungen"
WELT am Sonntag, Richard Kämmerling
"Küster taucht tief ein in Evolution und Einzigartigkeit der wichtigsten Lebensform unseres Planeten. ... lesenswert"
P.M.
"Hansjörg Küsters Reise von der Wurzel über Spross und Blatt zur Blüte ist spannend, vielschichtig."
Hannoversche Allgemeine