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Die Rückkehr zur naturgetreuen Darstellung war ein grundleges Ideal der 1848 gegründeten Präraffaelitischen Bruderschaft. Ebenso wichtig war ihnen jedoch auch die Bedeutung und mythologische Verschlüsselung der Bilder. Der Darstellung von Blumen in den Gemälden kam dabei eine zentrale Funktion zu. Das Buch stellt 40 der wichtigsten Werke dieser Künstler vor und erklärt die Bedeutung von Lilien, Veilchen, Rosen und anderen Blumen in ihren romantischen Gemälden. Die Kommentare zu den Bildern werden durch einen einleiten Essay und die Biographien der Künstler ergänzt. Die Präraffaeliten: 1848…mehr

Produktbeschreibung
Die Rückkehr zur naturgetreuen Darstellung war ein grundleges Ideal der 1848 gegründeten Präraffaelitischen Bruderschaft. Ebenso wichtig war ihnen jedoch auch die Bedeutung und mythologische Verschlüsselung der Bilder. Der Darstellung von Blumen in den Gemälden kam dabei eine zentrale Funktion zu. Das Buch stellt 40 der wichtigsten Werke dieser Künstler vor und erklärt die Bedeutung von Lilien, Veilchen, Rosen und anderen Blumen in ihren romantischen Gemälden. Die Kommentare zu den Bildern werden durch einen einleiten Essay und die Biographien der Künstler ergänzt. Die Präraffaeliten: 1848 schloss sich eine Gruppe junger englischer Künstler zur Präraffaelitischen Bruderschaft zusammen. Sie wollten die Wahrhaftigkeit und Einfachheit früher italienischer Malerei, - vor Raphael - wiederbeleben. Den Kern bildeten John Everett Millais, William Holman Hunt und Dante Gabriel Rossetti.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.06.2003

Die Blumen böser Wassernymphen
„Und diese Präraffaeliten, wer waren sie? Wenn Sie neun Zehntel des englischen Publikums fragen, was das Wort Ästhetik bedeutet, werden sie Ihnen antworten, es sei das französische Wort für Affektiertheit, oder das deutsche für Postament; und wenn Sie sich nach den Präraffaeliten erkundigen, werden Sie etwas über eine exzentrische Gruppe junger Männer erfahren, für die eine Art göttlicher Gewundenheit und heilige Unbeholfenheit die Hauptziele der Kunst waren.”
Es liegt auf der Hand, dass der englische Experte in Fragen der Ästhetik und querdenkende König aller Dandies, Oscar Wilde, seinerzeit zu den vehementen Fürsprechern der als „fleshly school” verschrieenen Präraffaelitischen Bruderschaft, kurz PRB, gehörte. Der viktorianischen Wohlanstänigkeitsmalerei setzten Dante Gabriel Rossetti, John Everett Millais und Edward Burne-Jones in ihren hyperrealistisch schimmernden Gemälden eine von femmes fatale und madonnengleichen Mädchen dominierte Idealwelt entgegen: Queen Victoria vor einer fahlgrauen Stechpalme, Ophelia in einem schwimmenden Bett von Lolchen und Anemonen, eine Venus, gerahmt von Rosen, Elaine mit einer Lilie und Vivien, die einen Zweig Seidenbast hält. Sie alle – sehnsuchtsvoll und wunderschön – gehen eine symbolträchtige Symbiose mit den Pflanzen ein, die sie umgeben.
In dem Prachtband „Flora Symbolica. Flowers in Pre-Raphaelite Art” erklärt Debra N. Mancoff die Symbolsprache der Blumen bei den Präraffaeliten (Prestel Verlag, München 2003, 96 Seiten, 24,95 Euro). Die Seerose, in Botanikerlatein Nymphaea alba, ist die den Wassernymphen zugeordnete Blume. Hätte der schöne Herkules-Begleiter Hylas in John William Waterhouse’ Gemälde (unser Bild) florigraphische Vorkenntnisse besessen, er hätte sich nicht so nah ans Wasser gewagt: Seerosen verheißen nicht Gutes – nach dem griechischen Mythos werden ihn die Nymphen im nächsten Moment mit Unschuldsmine auf den Grund des Sees ziehen.
lanf
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