Hugo Balls Rolle innerhalb des Züricher Dada-Kreises sowie der Titel seines Tagebuchs, "Die Flucht aus der Zeit", bestimmten bisher weitgehend die Rezeption seines zum Teil schwer erschliessbaren und umfangreichen Gesamtwerks. Die immer wieder vertretene These, Ball habe nach Expressionismus und Dadaismus, nach Kulturkritik und politischer Journaille mit seinem Bekenntnis zur katholischen Kirche einen "Weg aus dem Chaos" gefunden, wird widerlegt. Dabei werden die jeweiligen Themen- und Persönlichkeitswechsel chronologisch auf ihre Grundsubstanz hin untersucht, woraus sich ergibt, dass Balls Denken im Grunde Zeit seines Lebens dasselbe geblieben ist: Nicht Flucht, sondern "Konversion" zwischen bürgerlich anarchischen Dualpositionen.
Ball kann sich weder als Künstler noch als Mensch der von ihm dokumentierten "Zeitkrankheit" zwischen den Revolutionen entziehen.
Ball kann sich weder als Künstler noch als Mensch der von ihm dokumentierten "Zeitkrankheit" zwischen den Revolutionen entziehen.