Zum Inhalt:
Das Herzogtum Schwaben im frühen Mittelalter. Klöster, Kastelle, verstreute Siedlungen, römische Ruinen und viel unberührter Wald prägen die idyllische Landschaft am Bodensee. Noch herrscht Frieden im Land und die Menschen leben in Harmonie. Im Kastell Arbon wird die Ruhe jäh
unterbrochen, als im Frühjahr 926 ungarische Reitertruppen einfallen. Ein paar überlebende Flüchtige können…mehrZum Inhalt:
Das Herzogtum Schwaben im frühen Mittelalter. Klöster, Kastelle, verstreute Siedlungen, römische Ruinen und viel unberührter Wald prägen die idyllische Landschaft am Bodensee. Noch herrscht Frieden im Land und die Menschen leben in Harmonie. Im Kastell Arbon wird die Ruhe jäh unterbrochen, als im Frühjahr 926 ungarische Reitertruppen einfallen. Ein paar überlebende Flüchtige können sich gerade noch hinter die schützenden Mauern des Kastells retten, als die Tore in letzter Sekunde geöffnet werden. Der gerade mal 15-jährige Kämpfer Marcus lernt so Anna kennen, ein junges Mädchen, das sich unter der Flüchtlingstruppe befindet. Da der Herzog des Landes erst vor Kurzem mit seinen Truppen zu einem Italienfeldzug aufgebrochen ist, sind die Menschen der Bedrohung durch die ungarischen Heerscharen schutzlos ausgeliefert. Da Anna sich gut in der Gegend auskennt, wird sie mit Marcus losgeschickt um Hilfe zu holen. Was folgt, ist Verrat und eine Flucht zu Wasser und zu Land. Sie werden in Kämpfe zwischen Alemannen und Ungarn mit hineingezogen und geraten zum Schluss in eine schier ausweglose Situation.
Meine Meinung:
Der Autor und promovierte Historiker Rafael Wagner hat hier einen außergewöhnlichen historischen Roman vorgelegt! Protagonist Marcus erzählt aus seiner Sicht in der Gegenwartsform. Anfangs wirkt der Schreibstil etwas sehr sachlich, nüchtern und reduziert. Die Dialoge erscheinen manchmal zu modern. Im Laufe der Geschichte gewinnen die Charaktere jedoch mehr an Tiefe. Die historischen Ereignisse werden bildhaft dargestellt und es gibt einen hohen Spannungsbogen. Leider bleiben die Nebenfiguren relativ blass und irgendwie am Rande stehen.
Fazit:
Ein Abenteuerroman aus dem frühen Mittelalter, der sich flüssig lesen lässt. Die gut recherchierten historischen Fakten wurden bestens in die Geschichte integriert. Positiv erwähnen möchte ich das umfangreiche Glossar am Anfang des Buches und die beiden historischen Karten des Bodenseeraumes. Der Roman gewinnt durch die alten Bezeichnungen der Orte, Klöster und Gegenden sowie die Verwendung der altertümlichen Vornamen.